28. September 2017, 11:46 Uhr

Breitscheid

Westerwälder bei den »Deutschen« vorne

Die Skydiver haben bei den Deutschen Meisterschaften im Fallschirmspringen im Mecklenburgischen Neustadt-Glewe ihre nationale Spitzenklasse unterstrichen
28. September 2017, 11:46 Uhr
Mit fast 300 Sachen händchenhaltend und kopfüber der Erde entgegen. Das »3-Fly«-Team holte sich in der offenen Artistic-Klasse der Freeflying-Disziplin den Deutschen Meistertitel und damit das Ticket für die nächstes Jahr in Australien stattfindenden Weltmeisterschaften.

Gleich viermal gab es Edelmetall – die stolze Ausbeute: ein deutscher Meister- und drei Vize-Meistertitel. Damit konnten sie sich gegen eine äußerst starke Konkurrenz durchsetzen. Über zweihundert der besten und erfahrensten deutschen Freifaller waren in acht Disziplinen angetreten.

Für den Driedorfer Chrissi Richter war es nicht das erste Mal, dass er bei einem großen Wettstreit auf dem Siegertreppchen stand. Der Vorsitzende von Skydive Westerwald ist sowohl auf nationalem, als auch auf internationalem Parkett erfolgreich. Der 38-jährige hat sich ganz dem »Freeflying« verschrieben, bei der die Kunst darin besteht, instabile Positionen im choreographisch abgestimmten Einvernehmen mit den Teamkollegen Michael Jung und Mario Bosecke zu fliegen. Zu den Figuren zählt etwa der »»Stand-Up«, bei dem die Springer mit bis zu 300 Stundenkilometern quasi aufrecht in der Luft stehen.

Jede Mannschaft besteht aus zwei »Performern« und einem Kameramann, der das Ganze für die Jury dokumentieren muss. Vor allem dessen Leistungen sind entscheidend. Seine Aufgabe ist es, den »Tanz« der Kollegen ins beste Licht zu rücken, damit die Wertungsrichter die Manöver später genau analysieren können. Diesen Job hatte Richter für sein Team übernommen.

Die »Goldjungs« freuen sich auf die WM

Nach sieben Runden (zweimal Pflicht, fünfmal Kür) lagen die »Goldjungs« in der offenen Artistic-Klasse knapp vorne. Damit haben sie das Ticket für die im nächsten Jahr in Australien anstehenden Weltmeisterschaften in der Tasche. Und weil’s so schön war, traten die ambitionierten Herren in der gleichen Besetzung, aber in leicht veränderter Rollenverteilung auch noch in einer weiteren Wettkampfsparte an: der VFS-(Einsteiger-)Klasse. »VFS« steht für »Vertical-Formation Skydiving«. Es werden Elemente des klassischen Formationsspringens und des Freeflying gezeigt. Hierbei erlangten die Jungs einen zweiten Platz. Diesen erreichten auch die Breitscheider Matthias Kraft, Jennifer Weber, Videograf Michael Wagner und »Ersatzfrau« Saskia Richter, die in der Einsteiger-Klasse an den Start gegangen waren.

Silber für »Vogelmenschen«

Wie bei anderen Disziplinen ist die Arbeitsteilung auch bei den »Vogelmenschen« üblich. Die »Wingsuiter« in ihren Flügelanzügen bildeten bei der DM ein eigenes Ressort. Und das Breitscheider Ensemble, angeführt von Jörg Kleine, zeigte sich hervorragend disponiert. Der zweite Platz in der Offenen Aerobatic-Klasse beweist, dass die jahrelange Arbeit Früchte trägt. Mit Christian Grempel, Video-Filmer Sebastian Lauber und Ersatzmann Ralph Grimm lieferte sich Kleine mit der Konkurrenz ein spannendes Rennen.

Schnelle Nummer in 45 Sekunden

Auch die Figuren folgen genauen Regeln, wobei deren Kombinationen bei der Kür frei wählbar sind. Die Absprunghöhe beträgt in allen Kategorien 4.000 Meter. In der Regel bleiben den Aero-Athleten gerade mal 45 Sekunden, um ihre Nummer durchzuziehen.

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