22. Juli 2020, 13:00 Uhr

Lich

Volkshochschule für fünf Millionen Euro saniert

Die Sanierung des Gebäudes der Volkshochschule des Landkreises Gießen ist abgeschlossen. Das Ergebnis ist ein moderner Bildungstreffpunkt im Grünen.
22. Juli 2020, 13:00 Uhr
Landrätin Anita Schneider (r.), Baudezernentin Dr. Christiane Schmahl, Leiter Torsten Denker und Architekt Heiner Schmees (l.) vor dem sanierten vhs-Haus. Foto: Landkreis

Das Haus Lich wurde 1963 erbaut und wies in den Bereichen Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz sowie bei den technischen Installationen erhebliche Mängel auf. Der Landkreis hat die mehr als 50 Jahre alte Schule energetisch grundsaniert und barrierefrei umgebaut.

Optimale Voraussetzungen

»Wir hätten die Kreisvolkshochschule gerne mit einem großen Publikum eingeweiht«, sagt Landrätin Anita Schneider. »Das ist unter den derzeitigen Bedingungen leider nicht möglich. Was inzwischen wieder möglich ist, sind Präsenzveranstaltungen unter entsprechenden Vorkehrungen.«

Neben den vielen Online-Angeboten laufen in der Volkshochschule des Landkreises Gießen seit den Sommerferien die ersten Bildungsangebote unter Berücksichtigung der Hygieneregeln. »Besucher erwartet ein altes, neues Haus der Bildung. Ein kulturelles Zuhause für unsere Region, das optimale Voraussetzungen für gemeinsames Lernen bietet.«

Bauzeit vier Monate kürzer als geplant

»Die Gesamtkosten betragen 5,65 Millionen Euro«, sagt die erste Kreisbeigeordnete und Baudezernentin Dr. Christiane Schmahl. »2,5 Millionen Euro investierte der Landkreis aus eigenen Mitteln und 3,15 Millionen Euro flossen als Zuschuss aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Bundes.« Baubeginn war im Oktober 2018 - das Bauende des Verwaltungstrakts im März und des Seminartrakts im Juni 2020. »Wegen der Corona-Pandemie hat es im Frühjahr einige Wochen Verzögerung gegeben«, erinnert sich die Baudezernentin. »Dennoch konnten die Arbeiten an der Kreisvolkshochschule vier Monate früher als geplant beendet werden.«

Lüftungsanlage und klare Strukturen

»Heute wichtiger denn je ist eine ordentliche Lüftungsanlage«, betont Dr. Christiane Schmahl. »Die neue Anlage für den Seminartrakt gewährleistet einen hygienischen Luftwechsel in jedem Seminarraum. Dabei wird die Luft aus verschiedenen Räumen nicht gemischt, sondern alle Räume werden mit frischer Außenluft versorgt.«

Im Lauf der jahrzehntelangen Nutzung war im Haus Lich eine wenig strukturierte Raumaufteilung entstanden. Verwaltungsbüros und Seminarräume befanden sich vermischt in den verschiedenen Gebäudeflügeln. Die ursprüngliche Hausmeisterwohnung wurde im Jahr 2013 den allgemeinen Räumen zugeschlagen.

Der Umbau hat nun wieder klare Strukturen geschaffen. Alle Büros liegen im Verwaltungstrakt, alle anderen Räume im öffentlich zugänglichen Seminartrakt. Diese eindeutige Trennung erleichtert die Orientierung.

Besser zurechtfinden kann man sich auch durch das neue Orientierungs- und Leitsystem: Es gibt Wegweiser vor und im Gebäude, die Türschilder der Zimmer sind entsprechend ihrer Nutzung farblich unterschiedlich gekennzeichnet.

Ästhetisch, modern und barrierefrei

Generell wurde an der Ästhetik der Kreisvolkshochschule gearbeitet. Die architektonische Gestaltung ist einheitlich und zurückhaltend, mit Blick auf viele kommende Jahre aber zeitlos gehalten.

Die großzügige Eingangshalle dient der ersten Orientierung und beherbergt ein Lerncafé. Hier können zum Beispiel Ausstellungseröffnungen, Lesungen oder Vorträge stattfinden. Die modernen Seminarräume im Erdgeschoss haben eigene Terrassen, um im Sommer den Unterricht draußen abhalten zu können. Der früher verwilderte und abgeschlossene Innenhof des Verwaltungstrakts wurde in einen geordneten und offenen Garten umgewandelt. Im gesamten Seminartrakt steht WLAN zur Verfügung. Zwei E-Ladesäulen für das Aufladen von Elektroautos wurden aufgestellt und die große Anzahl von Parkplätzen beibehalten. Neue Fahrradabstellplätze sind am Haupteingang vorgesehen.

Eine Rampenanlage in der neuen Eingangshalle und ein Aufzug für beide Etagen des Seminartrakts sorgen dafür, dass auch Gehbehinderte ohne Probleme ins Gebäude gelangen können. Die Haupteingangstüren öffnen sensor- und motorbetrieben. Hörschleifen in der Eingangshalle und im Konferenzraum ermöglichen Veranstaltungen für akustisch beeinträchtigte Menschen.

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