22. Juli 2017, 18:20 Uhr

Wetzlar

Vielumjubelte Hommage bei den Festspielen

Einer unvergessenen Sängerin widmete das Landestheater Eisenach eine vielumjubelte Hommage bei den Wetzlarer Festspielen.
22. Juli 2017, 18:20 Uhr
Das Publikum spendete riesigen Applaus.

Kaum eine Biographie ist derart glanzvoll und zugleich so dramatisch verlaufen wie die der legendären Sängerin Alexandra. Dabei gelang es Jannike Schubert und Franz Fischer glänzend, das ganze Dilemma der steilen Karriere dieser selbstbewussten und extrem ambitionierten Sängerin nachvollziehbar darzustellen – von den sensationellen Erfolgen bis zum jähen Ende. Die erst 27-Jährige starb 1969 bei einem Autounfall.

Alexandras Lieder haben bis heute von ihrer Faszination nichts verloren. »Mein Freund, der Baum« und »Zigeunerjunge« sind wohl für die Ewigkeit. Und Jannike Schubert hat diese (und viele andere) mit großer Leidenschaft und Einfühlungsvermögen vorgetragen. Dass sie dabei nicht ganz über die tiefe, oft schwermütige Stimme verfügte wie das »Original«, änderte nichts an der Vorstellung, Alexandra habe tatsächlich auf der Bühne gestanden.

Alexandra: Leben zwischen Licht und Schatten

Das Zusammenspiel mit dem Pianisten Fischer, der auch moderierte, war harmonisch. Dazu verkörperte er Alexandras zahleiche Liebes- und Partnerschaften mit viel Esprit. So hat das Duo eine sehr lebendige Schilderung eines Künstlerlebens mit allem Licht und Schatten auf die Bühne gebracht und das Publikum restlos begeistert. Es dankte mit stehendem Applaus.

Weiter geht’s im Kloster, Lottehof und Rosengärtchen

Das Ende der Spielzeit 2017 ist eingeläutet. Bis zum 1. August folgen noch vier Vorstellungen, wobei mit der Legende vom Ozeanpianisten Alessandro Baricco am Dienstag, 25. Juli, gleich die nächste Lebensgeschichte eines Künstlers auf dem Programm gestanden hätte, die aber abgesagt werden musste.

Und es bleibt musikalisch. Die Pianisten David Frenkel und Jan Luley werden bei ihrem inzwischen elften Festspiele-Konzert von Stephanie Trick (St. Louis, USA) und Paolo Alderighi (Mailand) von zwei weiteren Pianisten international verstärkt (Jazz meets Classic: Extended Version, Mittwoch, 20.30 Uhr, Rosengärtchen).

Lars Reichow ausverkauft

Anschließend gibt es zweimal Shakespeare. Nach König Lear jetzt Hamlet als Musicalkomödie (Königsmörder küsst man nicht, Freitag und Samstag, 28. und 29. Juli, jeweils 20 Uhr, Klosterkirche Altenberg).

Ausverkauft ist die Vorstellung des Kabarettisten Lars Reichow (Freiheit!, Samstag, 29. Juli, 20.30 Uhr, Lottehof).

Die Wetzlarer Festspiele lassen die Spielzeit mit einem Jazzkonzert der Extraklasse ausklingen. Mit den Jazztrompetern Rüdiger Baldauf, Andy Haderer und Joe Kraus sowie Songwriter Edo Zanki werden sich die Stars der Szene ein Stelldichein geben. Sicher ein Leckerbissen für alle Freunde des Jazz (Rüdiger Baldaufs Trumpet Night, Dienstag, 1. August, 20.30 Uhr, Rosengärtchen). (vg)

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