17. März 2019, 11:30 Uhr

Haiger

UV-Licht sorgt für sauberes Wasser

Haiger (rsr). Das Wasser aus der Langenaubacher Gewinnungsanlage »Grube Constanze« muss nicht mehr gechlort werden. Eine UV-Anlage ist nun in Betrieb, die dauerhaft eine hohe Trinkwasserqualität sicherstellt. Der Magistrat um Stadtrat Sebastian Pulfrich nutzte die Gelegenheit, sich die Anlage zeigen zu lassen.
17. März 2019, 11:30 Uhr

Der Magistrat um Stadtrat Sebastian Pulfrich nutzte die Gelegenheit, sich die Anlage zeigen zu lassen. Dr. Torben Dietermann (Erste Betriebsleiter) sowie Markus Peter (Kaufmännischer Betriebsleiter) und Jacques Cantier (Leiter Netz, Gas- und Wasserversorgung) präsentierten den Besuchern die UV-Anlage, die inklusive diverser Nebenarbeiten 56.000 Euro gekostet hat.

Dr. Dietermann erklärte, dass das Wasser aus der »Constanze«, in der bis zum Februar 1963 Eisenerz abgebaut wurde, in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt seit einem Jahr mit einer sogenannten Schutzchlorung versehen wurde. Diese sei zwar gesundheitlich vollkommen unbedenklich, habe jedoch leider zum Teil zu Geruchsbeeinträchtigungen geführt. Die neue Anlage ist nun seit Ende vergangener Woche in Betrieb und ersetzt die erforderliche Chlorung.

90.000 Liter pro Stunde

Das ultraviolette (UV-)Licht wirkt antibakteriell und hat mit seiner hohen Energie die Fähigkeit, Mikroorganismen zu zerstören. »Pro Stunde können etwa 90.000 Liter Wasser desinfiziert werden«, sagt Torben Dietermann. Aus der »Grube Constanze« wird ein Großteil des Trinkwassers für die Stadtteile Steinbach, Rodenbach, Fellerdilln, Haigerseelbach (inklusive Kalteiche), Offdilln sowie Nieder- und Oberroßbach gewonnen. 2017 waren das 230.000 Kubikmeter Wasser – das entspricht rund 20 Prozent der gesamten Trinkwassermenge der Stadt, die bei einer Million Kubikmetern liegt, erläutert Jacques Cantier. Damit ist dioe »Constanze« die zweitgrößte der 13 Haigerer Wassergewinnungsanlagen. Die größte ist die »Hachelbach« in der Kernstadt.

Chlor nur bei Problemen

Von Langenaubach aus fließt das Wasser in den zehn Kilometer entfernten »Hochbehälter Nord« bei Steinbach, der 900 Kubikmeter Wasser aufnehmen kann. Informationen und Betriebszustände der Anlage werden an das Leitsystem der Stadtwerke übertragen. Sollte es zu einem Problem oder gar einem Stillstand der UV-Anlage kommen, der nicht direkt wieder behoben werden kann, müssten die Stadtwerke vorübergehend zur Chlorung zurückkehren.

»Das ist wirklich ein interessantes Projekt«, berichtete Stadtrat Sebastian Pulfrich. Mit bei dem Besuch war auch Bauamtsleiter André Münker. Er erklärte, dass Planung und Installation im Stollen sehr aufwendig waren. Bauteile mussten entweder mit einem Schubkarren oder einer alten Lore vom Stolleneingang zum 200 Meter entfernten Standort der UV-Anlage gebracht werden.

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