06. November 2019, 15:00 Uhr

Dillenburg

Seit fünf Jahren Engagement am »Grünen Band«

Die Klasse E1E und die Leistungskurse Biologie und Geschichte der Jahrgangsstufe Q1 der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO) fuhren ans sogenannte »Grüne Band«.
06. November 2019, 15:00 Uhr
Im Grenzmuseum Mödlareuth wurde anhand erhaltener Grenzbefestigungsanlagen die Geschichte auf bedrückende Weise erlebbar. Foto: Kerstin Weber/WvO

Mit dabei waren die Lehrer Rainer Seliger, Sarah Eckstein, Michael Kämpfer, Jonas Seibel und Kerstin Weber ans Grüne Band nach Thüringen. Aus der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist etwas Einzigartiges hervorgegangen: das »Grüne Band«. Dieser Biotopverbund zieht sich durch 24 europäische Länder. Paradoxerweise hat gerade der menschenfeindliche Grenzverlauf Lebensräume entstehen lassen, die sonst sehr selten sind.

Anpacken ist angesagt

Anfang Oktober machten sich 56 Schüler mit dem Bus auf den Weg in den Schieferpark Thüringen. Seit fünf Jahren pflegt das Gymnasium eine Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband »Thüringer Schiefergebirge«, um dort einen Beitrag zum Naturschutz am »Grünen Band« zu leisten.

Bettina Ermer vom Landschaftspflegeverband erklärte den Jugendlichen, aus welchem Grund die Arnika- und Heideflächen am »Grünen Band« geschützt werden müssen. Unter ihrer und der Anleitung weiterer Mitarbeiter griffen die Jugendlichen zu Astschere und Säge, um den vielen Arten ihren Lebensraum zu erhalten.

Im Park besichtigten die Dillenburger zudem einen stillgelegten Schieferbruch, erhielten Einblick in den ehemaligen Bergbau und durften selbst versuchen, Schiefer zu bearbeiten.

Geschichte darf nicht fehlen

Auch die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte stand auf dem Programm. So besuchten die Jugendlichen das Grenzmuseum in Mödlareuth. Dieses kleine Dorf, durch den Tannbach getrennt, liegt in Thüringen und Bayern und wurde auch zum Symbol der Teilung.

Der Geschichte-LK besuchte eine Gedenkstätte nahe Schmiedebach, die ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald war. Für Tests der Raketenwaffe V2 mussten Häftlinge damals Stollen in der Schiefergrube Oertelsbruch ausbauen und ein unterirdisches Sauerstoffwerk im Felsen errichten. Auf dem Rückweg wanderten die Schüler dann mit einem Naturführer zurück, der ihnen die besondere Flora erklärte.

Am letzten Tag der Tour besuchten die Schüle den Altvaterturm - ein Mahnmal gegen Vertreibung und ein Zeichen für Versöhnung - sowie den Grenzbahnhof Probstzella. Dieser DDR Grenzbahnhof befindet sich auf halber Strecke zwischen Berlin und München.

Der Erfolg dieser Fahrt wurde auch durch die finanzielle Unterstützung von »Wilhelms Freunden«, dem WvO-Förderverein, sowie der Naturlandstiftung Lahn-Dill und dem Förderkreis des Naturschutz-Zentrums Hessen möglich.

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