25. Oktober 2018, 11:00 Uhr

Dillenburg

Schüler müssen das Projekt wechseln

Das von Bio-Lehrer Rainer Seliger an der Wilhelm-von-Oranien-Schule gestartete Wiederaufforstungsprojekt wurde leider beendet - es gibt nun einen anderen Einsatzort.
25. Oktober 2018, 11:00 Uhr
Während der Projektwoche mussten die Schüler mit Säge, Astschere oder per Hand ordentlich anpacken. Foto: Forstamt/WvO

Rund 80.000 Jungbäume wurden noch 2007 in einer landesweit einzigartigen Aufforstungsaktion gepflanzt und seitdem jährlich von Schülergruppen betreut. Jetzt gab es ein jähes Ende des Projekts.

Nur noch beobachten, keine Eingriffe mehr

Im Rahmen der Umsetzung der Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald sollen nun aber Flächen der Wiederaufforstung als sogenannte Kernfläche ausgewiesen werden. Diese Flächen sind dabei aus der Nutzung genommen und dienen nun ausschließlich dem Naturschutz. Das bedeutet, dass die Arbeit auf der Eichenanpflanzung in diesem Jahr ein jähes Ende gefunden hat. Nun kann nur noch die natürliche Entwicklung der Fläche beobachtet oder ausgewertet werden – Beiwuchs ausjäten, wie bisher, ist tabu.

Mit den Vorhaben der Landesregierung sollen rund 500 Hektar des FFH-Gebiets Schelderwald als Kernflächen dienen, mit dem Ziel: »die unbeeinflusste Entwicklung der Waldbestände beobachten und von der Natur lernen«.

Neuer Ort, neue Aufgabe

Der neue Einsatzort für die Schülergruppen in der Projektwoche wurde in das Gebiet des Weiherbachs, unweit der Bushaltestelle Oberscheld-Herrnberg verlegt.

Mit Forstwirtschaftsmeister Jens Müller und seinem Team vom Forstamt Herborn, wurde ein neues Waldwiesen-Projekt gestartet.

Waldwiesen sind wertvolle Biotope, gerade in großen Waldgebieten, die den Waldtieren einen wichtigen Nahrungsraum bieten – besonders Insekten wird ein fruchtbarer Lebensraum geboten. Die WvO-Schüler und Lehrer griffen beherzt zu Säge und Astschere und rückten Pappeln, Holunder- und Haselnusssträuchern zu Leibe.

Durch den tatkräftigen Einsatz konnten schon nach wenigen Tagen große Flächen von der »Verbuschung« befreit werden. Der Gehölzschnitt dient Vögeln, Insekten, Reptilien und Kleinsäugern als zusätzlicher Lebensraum.

Durch die finanzielle Unterstützung der Naturlandstiftung Lahn-Dill sowie des Förderkreises Naturschutzzentrum Hessen konnte die Schülerbeförderung übernommen werden. Damit konnte möglichst vielen Schülern multifunktionale Forstwirtschaft sowie ökologische Zusammenhänge im Wald – durch schweißtreibende körperliche Arbeit – zu einem einprägsamen und unvergesslichen Erlebnis gemacht werden.

In den Wintermonaten sollen in der Schulwerkstatt Insektenhotels und Fledermauskästen angefertigt werden.

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