20. Januar 2018, 11:00 Uhr

Schotten

Ohne Moos nix los!

Hochmoore sind Zeugen der Erdgeschichte. Wie Felsen oder Steinbrüche, werden Hochmoore auch als »Geotope« angesehen.
20. Januar 2018, 11:00 Uhr
Ohne Torfmoose kann sich kein Hochmoor entwickeln. Foto: K. Bär

Darüber hinaus ist das Hochmoor ein besonderer und extremer Lebensraum, der von spezialisierten Torfmoosen aufgebaut wurde – leider durch Entwässerungsmaßnahmen schwer geschädigt. Aktuell werden im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts Vogelsberg Maßnahmen zur Renaturierung ergriffen. Im Vordergrund steht dabei der Versuch, den Wasserhaushalt langfristig wieder auf einem hohen Niveau zu stabilisieren, um so den einzigartigen Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Dazu stehen Fördermittel von Bund, Land und Vogelsbergkreis zur Verfügung.

Die verschiedenen Aspekte, die das Hochmoor betreffen, wird Wolfgang Wagner in einem Vortrag am 26. Januar um 19 Uhr im Vortragsraum der alten Forstschule Schotten (Karl-Weber-Straße 2) darstellen. Als Biologe ist er an den laufenden und noch vorgesehenen Maßnahmen beteiligt und kann auch über erste Ergebnisse berichten.

Veranstalter sind die Sektion Vogelsberg der DVG (Deutsche Vulkanologische Gesellschaft e.V.), der Verein »Natur und Lebensraum Vogelsberg e.V.« und das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich über die Entstehung, den aktuellen Zustand und die eingeleiteten Renaturierungsmaßnahmen im Hochmoor zu informieren. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Hintergrund

Neben dem Roten Moor in der Hohen Rhön ist das Hochmoor in der Breungeshainer Heide das einzige großflächige Regenmoor in Hessen. Bald nach der letzten Eiszeit begann sich Torf zu entwickeln. Aber in den letzten Jahrhunderten erfolgten mit der Anlage von Entwässerungsgräben und Abtorfungen gravierende Einschnitte in das Moorsystem. Als es 1974 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, war das Hochmoor stark entwässert. Danach hat es schon Versuche zur Wiederherstellung gegeben, die Teilerfolge zeigten.

Wolfgang Wagner beschreibt in seinem Vortrag, wie der zwar geschädigte, aber noch regenerierbare Wasserhaushalt des Hochmoors nun unter anderem durch kleine Staustufen unterstützt werden soll, die den Abfluss aus dem Moor deutlich verzögern.

In seinem Vortrag wird er auch über begleitende Beobachtungsflächen berichten, die Veränderungen und damit Erfolg oder Misserfolg der ergriffenen Maßnahmen aufzeigen. Kann es dieses Mal langfristig und durchgreifend gelingen, diese seltene Landschaftsform zu renaturieren? (rp)

0
Kommentare | Kommentieren