19. August 2018, 15:00 Uhr

Ebsdorfergrund

Neues Konzept für Schloss Rauischholzhausen

Für das Kulturdenkmal Schloss Rauischholzhausen gibt es neue Nutzungspläne. Darüber informierte auch Finanzminister Dr. Thomas Schäfer vor Ort.
19. August 2018, 15:00 Uhr
Die Pläne für das Schloss Rauischholzhausen erläuterten (v.l.) Universitätspräsident Prof. Joybrato Mukherjee (Gießen), Andreas Sandhäger (Direktor Landesbetrieb Landwirtschaft), Universitätspräsidentin Prof. Katharina Krause (Marburg), Finanzminister Dr. Thomas Schäfer und Bürgermeister Andreas Schulz (Ebsdorfergrund). Foto: Rolf K. Wegst

Gemeinsam mit den Universitätspräsidenten Prof. Joybrato Mukherjee (Gießen) und Prof. Katharina Krause sowie Ebsdorfergrunds Bürgermeister Andreas Schulz war Schäfer im Schloss zu Gast.

Schloss Rauischholzhausen verbinde »steingewordene Vergangenheit mit aktueller Forschung, die Hochschulen der Region im Forschungscampus Mittelhessen und historische Bausubstanz mit moderner Ausstattung«, sagte Schäfer. Neue Hotel- und Gastronomieangebote sollen zudem neue Verbindungen zu den Bürgerinnen und Bürgern der Region schaffen, aber auch Gäste von weiter her binden. Nicht zuletzt soll im Schloss künftig auch geheiratet werden können.

Land will Erhalt des Gebäudeensembles

Das Land Hessen habe sich zum Ziel gesetzt, zum Erhalt des historischen Gebäudeensembles sowie zu einem nachhaltigen Nutzungskonzept beizutragen. Vor einem Jahr haben daher das Land, die Universitäten Gießen und Marburg sowie die Technische Hochschule Mittelhessen eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Demnach werden die Hochschulen das Schloss zukünftig, nach einer in den kommenden Jahren anstehenden Sanierung, für ihren Forschungscampus Mittelhessen nutzen.

Nachdem der bauliche Zustand des Schlosses ausführlich untersucht wurde, ist eine grundlegende Sanierung vorgesehen. Darüber hinaus wurde der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga mit einem Gutachten über die mögliche zukünftige Ausrichtung des Hotel- und Gastronomiebetriebs im Schloss beauftragt.

»Die Hotel- und Gastronomieexperten sehen gute Entwicklungsmöglichkeiten für das Schloss. Mit der Nutzung durch den Forschungscampus Mittelhessen ist für eine Grundauslastung des Ensembles gesorgt. Das Schloss kann zukünftig noch mehr für Veranstaltungen und Events vermarktet werden. Ein ganzjähriger Hotelbetrieb in der Drei-Sterne-Kategorie ist realistisch. Zwei Gästehäuser könnten auch als Hostels betrieben werden. Dies wäre sicherlich gerade für die Aktivitäten der Hochschulen mit ihren Studierenden attraktiv«, sagte Schäfer mit Verweis auf das vom Dehoga vorgelegte Gutachten. Neben den Seminar-, Tagungs- und Eventgästen sollen auch Wochenendgäste und Kurzurlauber angesprochen werden. Die Gastronomie soll auch einen Schwerpunkt auf Ausflugsgäste legen.

Wünschenswert sei zudem, ein Standesamt ins Schloss zu integrieren, um mehr Hochzeitsfeiern zu ermöglichen und damit ein wichtiges Marktsegment zu bedienen. Bei der Gemeinde Ebsdorfergrund rennt man damit, wie mit dem gesamten Projekt, offene Türen ein. »Wir verstehen die Planungen des Landes als große Entwicklungschance für Rauischholzhausen und die ganze Region«, so Bürgermeister Andreas Schulz. »Gerne bringen wir uns mit einer unterstützenden Bauleitplanung und begleitenden Initiativen, zum Beispiel der Verlegung des Standesamts, um Hochzeiten im Schloss abzuhalten, in das Projekt ein.«

Hauptnutzer sind die Hochschulen

Hauptnutzer werden jedoch die Hochschulen der Region sein, die im Schloss Rauischholzhausen im Forschungscampus Mittelhessen zusammenarbeiten. Die Universitätspräsidenten beider Hochschulstandorte zeigten sich erfreut, dass die Zukunft des Schlosses dauerhaft gesichert und das Schloss durch die Sanierung zu einer modernen Tagungsstätte werde.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen wird nach der Sanierung Raumkontingente anmieten und im Rahmen des Forschungscampus’ Mittelhessen gemeinsam mit der Philipps-Universität Marburg sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen nutzen.

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