Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasialzweigs 9 erhielten einen Einblick in literarisches Schaffen. Begrüßt von Förderstufenleiter Jörg Steiß eröffnete die aus Grünberg stammende Studentin Laura Nold die Lesung mit ihrer Geschichte »Heimweg«. Darin hat der Ich-Erzähler mit Stimmen im Kopf zu kämpfen und begegnet gezüchteten Engeln, die den Zwecken der Menschen dienen müssen. Laura Nold ist mehrfach prämierte Teilnehmerin des OVAG-Jugend-Literaturwettbewerbs und erzählte begeistert vom viertägigen Schreib-Workshop, der als Preis an die 23 Besten vergeben wird: »Es ist eine coole Erfahrung mit viel gegenseitiger Kritik, aber auch einem großen Zusammengehörigkeitsgefühl. Da sind noch mehr Freaks, die ihre Freizeit mit Geschichtenschreiben verbringen.«

Die Studentin Vanessa Schweitzer aus Friedrichsdorf brachte das Publikum mit »Mia« zum Nachdenken über eine Mutter, die ihre Tochter verloren hat und dieses Trauma nicht bewältigen kann. Die dritte Vorleserin war Mascha Seip aus Laubach. Die Schülerin der Friedrich-Magnus-Gesamtschule gehört zu den jüngeren Preisträgerinnen und konnte die Jury mit ihrer Geschichte »Ein Päckchen Wahrheit« überzeugen. Es geht dabei um eine Ich-Erzählerin, die sich entscheidet, ihrer Großmutter eine traurige Gewissheit zu überbringen. Allen drei Vorträgen war gemein, dass die Geschichten hervorragend vorgelesen wurden. Hier macht sich das individuelle Sprechtraining, das die Preisträgerinnen während des Workshops erhalten, bemerkbar. Zudem bietet der Jugendliteraturpreis der OVAG für Teilnehmer zwischen 14 und 23 Jahren den Gewinn lukrativer Geldpreise.