Die Lebenshilfe Gießen gilt im Rahmen sozialer Wohn- und Arbeitsformen regional, aber auch überregional als vielbeachteter Trendsetter.

In diesem Jahr orientiert sich der DHG-Preis in erster Linie an innovativen Beispiele, die Quartiere für Personen mit einer geistigen Behinderung sowie einem komplexen Unterstützungsbedarf erschließen. Die Lebenshilfe bekam den ersten Preis zugesprochen, der mit 1.500 Euro dotiert ist.

Oßwald und Müller-Erichsen erfreut

Bei der feierlichen Preisübergabe in der Fröbelstraße zeigte sich Dirk Oßwald, Vorstand der Lebenshilfe Gießen, erfreut: »Vielen Dank, dass Sie uns ausgezeichnet haben. Wir als Lebenshilfe Gießen freuen uns sehr, dass dieses Projekt funktioniert, dass dieses Projekt hier in Gießen als sozialräumlich-inklusives Projekt realisiert werden konnte.«

Auch Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende der Gießener Lebenshilfe, formulierte Worte des Dankes in Richtung der DHG und skizzierte einen kurzen Abriss der Entwicklungsgeschichte der ambulanten Wohnformen für Menschen mit einem hohen Hilfebedarf. Die Grundidee hierfür, berichtete Maren Müller-Erichsen, entstammte dem hessischen Landesverband der Lebenshilfe, ehe sie unter anderem in Gießen ihre praktische Anwendung erfuhr.

Dr. Monika Seifert vom Vorstand der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft machte in ihrer Laudatio deutlich, dass sich die Situation für Personen mit einem komplexen Unterstützungsbedarf in den vergangenen Jahrzehnten hinsichtlich der Aspekte Selbstbestimmung und Teilhabe verbessert habe, bemerkte jedoch auch: »Dennoch müssen wir sagen, dass trotz dieser Veränderungen der Personenkreis nach wie vor von Ausgrenzung bedroht ist.«