06. Januar 2018, 11:00 Uhr

Wetzlar

Kalsmunt-Geschichte anschaulich gemacht

Ein acht Meter langes Mauerstück hat der Vorstand des Fördervereins Kalsmunt vorgestellt. Damit soll ein Stück der eigentlichen Größe der Burg sichtbar werden.
06. Januar 2018, 11:00 Uhr
Bild von links: Prof. Felix Teichner, Prof. Emmermann, Thorsten Rohde und Jürgen Reitz präsentieren das sichtbar gemachte Stück der unteren Burgmauer. Foto: Rühl

Die zwei Meter hohe Wand aus Basaltsteinen wurde auf den in der Erde ausgegrabenen Mauerresten der unteren Burgmauer errichtet. Damit ist ein erstes Ergebnis der bislang fünfjährigen archäologischen Forschung der Universität Marburg den Bürgern erfahrbar, so der Fördervereinsvorsitzende Thorsten Rohde.

Die vom Förderverein getragenen Ausgrabungen an der 800 Jahre alten Reichsburg hatten einen bislang unbekannten Abschnitt der Burgmauer zu Tage gebracht. Wie Grabungsleiter Prof. Felix Teichner erläuterte, ruhte die 120 Zentimeter breite Mauer auf einem soliden Fundament aus Basaltbruch.

Experte mit Aufgabe betraut

Darüber erhob sich die zweischalige Burgmauer. Der Steinmetz- und Steinbildhauermeister und geprüfte Restaurator, Jürgen Reitz (Hüttenberg-Reiskirchen), konnte für die sachgerechte Ausführung der notwendigen Arbeiten gewonnen werden.

Die solide Wehrmauer der staufischen Epoche war bislang nur in unmittelbarer Nähe des Kalsmuntturmes, also auf dem oberen Burgplateau sichtbar. Kleinere, schlechter erhaltene Mauerabschnitte liegen versteckt im dichten Unterholz. Damit ist es für Besucher des Kalsmunts nicht nachvollziehbar, dass gleich zwei Mauerringe, eine Kernburg und eine Vorburg, die Besatzung der Reichsburg schützten.

Die bekannte Toranlage, durch die man heute zum Turm hinauf wandert, gehört nur zur inneren Kernburganlage. Die für die Verteidigung wichtige Vorburg mit einem eigenen Tor lag davor, war aber im Gelände nicht erkennbar.

Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz

Deshalb entschied sich der Förderverein in enger Abstimmung mit der hessischen Denkmalpflege und der Stadt Wetzlar als Eigentümerin zur Teilrekonstruktion eines Abschnittes der Wehrmauer der einstigen Vorburg. Dieser liegt unmittelbar an dem beliebten Wanderweg, der von der Eisenhart oder der Morgenweide am Westhang des Kalsmunt hinaufführt. Erklomm man die steile Serpentine dieses Wanderweges, so stand man recht abrupt im Hof der Vorburg. Stattdessen erhebt sich nun rechter Hand die solide Wehrmauer. Der Verein plant noch eine erläuternde Beschilderung an dem ergänzten Mauerstück.

Sobald die von Prof. Teichner geleiteten archäologischen Untersuchungen an der Burgkapelle beendet sind, soll auch dieses Gebäude restauriert und erfahrbar hergerichtet werden. Hier setzt der Verein auf Paten für die Baumaterialien.

Weitere Infos beim Förderverein Kalsmunt, Thorsten Rohde, Tel.: 0177-8381585, E-Mail: rohde.t@gmx.de, www.foerderverein-kalsmunt.de

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