10. Juni 2019, 15:00 Uhr

Herborn

Hochkarätiges Konzert riss das Publikum mit

Ein Klangerlebnis der besonderen Art haben die Besucher des Benefizkonzerts zugunsten der Lebenshilfe-Stiftung in der Aula des Johanneum-Gymnasiums erlebt.
10. Juni 2019, 15:00 Uhr
Der Kammerchor Dillenburg unter Leitung von Propstei-Kantorin Petra Denker, Pianist Andy Mokrus (Mitte) und Bariton Andreas Balzer nehmen ihre Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch das 20. Jahrhundert. Foto: Lebenshilfe

Der Kammerchor Dillenburg unter Leitung von Petra Denker, Pianist Andy Mokrus und Bariton Andreas Balzer nahmen ihre Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch das 20. Jahrhundert. Gospels und Spirituals treffen auf Comedian Harmonists und Max Raabe. George Gershwin trifft auf Rachmaninow. Vielfalt wurde im Rahmen des Konzerts großgeschrieben. Mal schwungvoll und heiter, mal melancholisch und nachdenklich. Aber stets berührend.

Kaktus und Klavierreise

Nach einem stimmungsvollen Einstieg mit den »Four Motets« von Komponist Aaron Copland begeisterte Andreas Balzer mit seiner Performance der Comedian Harmonists - und einem in der Tuba versteckten Kaktus. Es folgte der Kammerchor mit vier Spirituals, von denen vor allem »Joshua fit de battle of Jericho« - begleitet von Andy Mokrus am Klavier - das Publikum mitriss.

Nach der Pause nahm der Pianist aus Hannover die Gäste mit in ein ungewöhnliches Arrangement. »Ich erzähle mit meinen Kompositionen Geschichten«, erklärte er eingangs. Die Geschichte des Abends spielte sich in einer Hütte im verschneiten Russland ab - mit einem Aufeinandertreffen zweier Komponisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, in seiner »Klavierzeitreise« aber als perfekte Symbiose funktionieren: Gershwin und Rachmaninow. »Im Stück wird’s stürmen und schneien, es geht hoch her«, versprach er. Und versprach nicht zu viel.

Tränen flossen bei den Zuhörern

Einer der Gänsehautmomente des Abends: Balzer, der mit seiner klaren, warmen Stimme Max Raabes »Willst du bei mir bleiben« sang und den Zuschauern die eine oder andere Träne entlockte.

Der Kammerchor legte nach der Pause mit Leonard Bernstein und Josef Zawinul stimmgewaltig nach und endete zeitgenössisch mit »klangschönen und innigen Stücken« von Gjeilo und Whitacre. »Das war großartig!«, fasste eine Besucherin den Abend zusammen.

Die Einnahmen fließen in die Stiftung der Lebenshilfe Dillenburg. »Unser Ziel ist es, langfristige Hilfe zu leisten für ein möglichst selbstbestimmtes Leben der vom Verein betreuten Menschen mit Behinderungen«, erläuterte Vereins-Aufsichtsratsvorsitzender und Stiftungsmitglied Jürgen Raab. »Der Vorverkauf lief nicht gut, umso glücklicher sind wir, dass die Abendkasse uns gerettet und uns eine volle Aula beschert hat.« Jahr für Jahr unterstützt die Stiftung mit ihren Erträgen die Arbeit der Lebenshilfe.

Neben dem Publikum und den Akteuren dankte die Lebenshilfe-Stiftung zudem Schulleiterin Jutta Waschke, die die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, sowie AP Werbung, dem Blumenhaus Kuhlmann sowie den Vorverkaufsstellen Rübezahl, Music Box und Tafelski für ihre bereitwillige Unterstützung.

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