Dass Gießen sensationell 3:1 (0:0) siegte, wurde beinahe zur Nebensache.
Bundesligaspieler hautnah
Mit Ausnahme eines zehnminütigen Regenschauers kurz vor Spielende strahlte die Sonne - und mit ihr die 7.000 Fans, die friedlich die entspannte Stimmung genossen und beide Teams gleich stark beklatschten. Immerhin sahen sie hier gestandene Bundesliga- und Europacup-Spieler hautnah, die sich nach Spielende auch geduldig für Autogramme und Fotos zur Verfügung stellten. Denn die Eintracht war zwar nicht unbedingt mit der allerersten Elf angerückt, aber dennoch mit namhaften Akteuren wie Gonçalo Paciência, David Abraham, Erik Durm, Danny da Costa, Gelson Fernandes, Nils Stendera, Timothy Chandler, Nicolai Müller, Dominik Kohr und zwischen den Pfosten Felix Wiedwald.
40.000 Euro Spende
Dass das Ganze für einen guten Zweck war, rundete den Nachmittag natürlich noch ab: 40.000 Euro konnten der Sporthilfe Hessen gespendet werden.
Die aus Langgöns stammende Sprinterin Lisa Mayer und Innenminister Peter Beuth nahmen den Scheck entgegen. Auch die Organisation des Vereins, so viele Besucher mit Straßenverkehr, Einlass und mehr zu koordinieren, klappte einwandfrei.
FC Gießen erst auf Augenhöhe, dann besser
Und vor allem sahen die Fans einen überraschend starken FC Gießen, der keineswegs wie ein Abstiegskandidat aus der Regionalliga auftrat, sondern ordentlich Werbung für sich machte. Die Eintracht eröffnete das Spiel und ging zielstrebig auf das Gießener Tor, wohl in der Vermutung, kurzen Prozess mit dem Viertligisten zu machen. Doch die Gastgeber liefen direkt einen brandgefährlichen Konter, der bereits nach 20 Sekunden die Führung hätte sein können. Und spätestens nach dem schönen Solo von FC-Spieler Noah Michel nach zehn Minuten war Frankfurt gewarnt.
Zudem stand Gießen hinten stabil und ließ kaum Chancen zu; beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Nach der torlosen ersten Hälfte schaltete Gießen sogar noch einen Gang hoch und baute Druck auf. Auch die zuvor recht stillen Zuschauer erwachten und feuerten beide Teams an.
Völlig verdient ging der FCG durch den Ex-Eintrachtler Nico Rinderknecht in Führung (56.), und auch das 2:0 durch Marco Koch (65.) entsprach dem Spielverlauf.
Als Gießen kurzzeitig die Spannung fallen ließ, zeigte die durchaus gewillte Eintracht ihr Können und schloss prompt auf 1:2 durch Erik Durm (74.) an.
Sehenswerter Freistoß
Kurz danach lag sogar der Ausgleich in der Luft, aber die Gastgeber stabilisierten sich und setzten sogar noch das 3:1 durch einen wunderschönen Freistoß des überzeugenden und antrittsstarken Testspielers Samir Benamar (78.) aus 25 Metern drauf.
Der Heimsieg war natürlich das Tüpfelchen auf dem »i«, aber selbst bei einem Eintracht-Erfolg wären die Besucher nach einem gelungenen Fußballnachmittag mit einem ebenso schönen Gefühl nach Hause gegangen. (js)
