16. September 2019, 11:00 Uhr

Gießen

Geisterradler bitte Seite wechseln

In neongelber Farbe gesprühte Gespenster auf Fahrrädern fordern ab sofort auf dem Radweg in der Rodheimer Straße in Gießen dazu auf, die Seite zu wechseln oder zu wenden.
16. September 2019, 11:00 Uhr
Frisch gesprüht: Neonfarbene Straßenmarkierungen, hier am Oswaldsgarten, sollen die Radfahrer pointiert auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. Foto: Riedel

Aus Bequemlichkeit, zur Zeitersparnis, um Umwege zu vermeiden oder aus subjektivem Sicherheitsempfinden werden Radfahrer zu Geisterradfahrern.

Dass das verboten ist, wissen fast alle. Das kann an Einmündungen und verkehrsreichen Grundstückszufahrten extrem gefährlich werden, da Autofahrer nicht mit dem schnellen Verkehr von rechts rechnen.

Begegnungen auf nicht für den Gegenverkehr ausgelegten und damit zu schmalen Radwegen können außerdem zu Unfällen zwischen Radfahrern untereinander führen oder beim Ausweichen mit Fußgängern. In Gießen verursachen Geisterradler mehr Unfälle als Rotlicht-Radler.

Neue Markierungen in Rodheimer Straße

»Die Wartezeiten an der Fußgängerampel der Rodheimer Straße sind leider viel zu lang. Insofern ist das verbotene Radfahren auf der linken Seite der Rodheimer Straße stadteinwärts nachvollziehbar. Es ist aber gerade an den Einmündungen äußerst gefährlich, weil Autofahrer nicht mit Fahrrädern aus dieser Richtung rechnen, sodass es immer wieder Unfälle gibt. Wir möchten daher über diese Gefahren aufklären und empfehlen allen Radfahrern, nur Radwege auf der rechten Straßenseite innerorts zu nutzen«, so Bettina Speiser vom ADFC Gießen.

Bürgermeister Peter Neidel erläutert als Verkehrsdezernent, warum sich die Stadt engagiert: »Wir wollen nicht nur den Radverkehrsanteil steigern, sondern auch die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern. Wir können dazu beitragen, Unfallgefahren zu verringern, indem wir sukzessive eine durch Um- und Ausbaumaßnahmen attraktive und intuitiv regelkonforme Nutzung ermöglichen. Außerdem wollen wir bei den Verkehrsteilnehmern Bewusstsein schaffen bezüglich gefährlichem Verhalten. Radfahrer sind im Gegensatz zum Autofahrer viel weniger geschützt - kein Airbag, kein Gurt. Umso wichtiger ist regelkonformes und damit berechenbares sowie vorausschauendes Fahren.«

In nächster Zeit mehr Kontrollen

In nächster Zeit werden an den auffälligen Straßenabschnitten in Gießen vermehrt Kontrollen durchgeführt - dann kostet es. An ausgewählten Orten gibt es parallel dazu Dankeschön-Aktionen für diejenigen Radler, die sich an die Verkehrsregeln halten.

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