13. Juli 2019, 11:00 Uhr

Herborn

Gedankenaustausch mit Christen aus Indonesien

Eine Delegation der "Gereja Kristen Protestan Simalungun" von Sumatra besuchte das Evangelische Dekanat an der Dill.
13. Juli 2019, 11:00 Uhr
Arbeitstreffen der Indonesier mit Vertretern aus dem Missionsausschuss im Dekanat Westerwald und Vertretern aus dem Dekanat an der Dill. Foto: Becker-von Wolff

An den Haigerer August Theis (1874 bis 1968) erinnern sich hierzulande nur noch wenige Menschen. Ganz anders auf der Insel Sumatra. Dort wird Theis geehrt als der Gründer der Simalungun-Batak-Kirche, der heutigen Gereja Kristen Protestan Simalungun (GKPS). Der Missionar der früheren Rheinischen Mission, einem Vorläufer der heutigen Vereinten Evangelischen Mission VEM, reiste 1903 von Deutschland aus ins Simalungun-Gebiet östlich des Tobasees, um das Evangelium zu verkünden. Daraus hervor ging die GKPS, heute eine Partnerkirche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

Bestehende Partnerschaft mit Dekanaten pflegen

Eine kleine Delegation reiste daher direkt im Anschluss an den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund für drei Tage weiter zum Evangelischen Dekanat an der Dill und im Anschluss für drei Tage zum Evangelischen Dekanat Westerwald: Sarmen Girsang, Lermianna Girsang, Lamria Sitanggang und Hermayulis May Sidabutar wollen die bestehende Partnerschaft mit den Dekanaten pflegen.

Erste Station war Haiger: Vor der Evangelischen Stadtkirche Haiger wurde die Gruppe von Pfarrer Ralf-Arnd Blecker begrüßt. Er führte die Gäste durch die historische Stadtkirche. Auf dem Programm standen auch unter anderem der Besuch der Glockengießerei Rincker in Sinn und der Burg Greifenstein mit dem Glockenmuseum, Gespräche mit den Mitarbeitenden im Dekanatsbüro Herborn sowie mit dem Tansania-Arbeitskreis im Dekanat an der Dill, ein Besuch in der Tagesstätte der Diakonie und im Schüler-Café »Zwosieben« in Herborn sowie die Teilnahme an einem Schulabschluss-Gottesdienst in Haiger.

GKPS setzt starke diakonische Impulse

Die GKPS setzt starke diakonische Impulse in der überwiegend muslimischen Bevölkerung. Es gibt Kindergärten, Schulen und Ausbildungsbetriebe. Da es keine Kirchensteuer in Indonesien gibt, müssen die Gemeinden sich eigene Einnahmequellen erschließen. Die Gemeindepädagogin Lamria Sitanggang berichtete von einem neuen Projekt, bei dem Plastik und Metall gesammelt und an ein Recycling-Unternehmen verkauft wird. Die beteiligten Gemeinden und Projekte bekämen einen Teil der Erlöse für ein Gemeindeprojekt ausgezahlt. Ein anderer Teil der Erlöse fließe in die neu entstandene Behindertenarbeit der GKPS. Wie der bestehende Austausch intensiviert werden kann, darüber kamen Mitglieder aus dem Dekanat Westerwald und dem Dekanat an der Dill mit Pröpstin Annegret Puttkammer und Dr. Johny Thonipara, dem Asien-Referenten im Zentrum Oekumene der EKHN, ins Gespräch.

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