08. Juli 2020, 13:00 Uhr

Herborn

Friedensprojekt an Comenius-Schule ausgezeichnet

Die Comenius-Schule ist zum dritten Mal in Folge unter den Preisträgern beim Europäischen Wettbewerb, der die EU-Kompetenz von Kindern und Jugendlichen fördert.
08. Juli 2020, 13:00 Uhr
Gemeinsame Projektgestaltung über räumliche Grenzen hinweg. Die Schüler der Comeniusschule sind für ihre Teilnahme am Wettbewerb der Europäischen Bewegung erneut ausgezeichnet worden. Foto: privat

Wie bereits in den vergangenen beiden Jahren waren die Herborner Schüler der Klasse 8c unter Leitung von Steffen Kraft unter den Siegern bei dem renommiertem Schülerwettbewerb. Die Mittelstufenschüler konnten in der Kategorie »eTwinning« mit dem Projekt »Escape to Peace - Flucht in den Frieden« überzeugen und wurden mit Geld und Sachpreisen ausgezeichnet - als eine von acht Schulen in Hessen und als einzige im Lahn-Dill-Kreis.

Europäische Werte

Im Herbst 2019 hatte die Klasse von Lehrer Kraft ihr Projekt gestartet. Titel: »Escape to Peace«. Das Wettbewerbsmotto lautete »EUnited - Europa verbindet« und bezog sich auf die Europäische Union und ihre Werte, die gerade in Zeiten von Nationalismus, Klimawandel und Brexit sehr wichtig sind.

In der polnischen Stadt Wloclawek fand die Klasse 8c eine Partnerschule für das Projekt: die erst 2018 gegründete Montessori-Schule Wloclawek. Die Jugendlichen waren sich auf Anhieb sympathisch und arbeiteten in den kommenden Monaten mit viel Freude und kreativen Ideen zusammen.

Frieden in vielen Facetten

Die beiden Klassen befassten sich auf mehreren Ebenen mit Frieden. So untersuchten die Schüler den Begriff in unterschiedlichen Sprachen und Kulturen und kürten ihren persönlichen Friedenssong. Sie sammelten Friedenssprüche, kreierten eine digitale Zeitleiste und gestalteten Peace Cards.

Einige Karten wurden von den Herbornern als Flaschenpost über die Dill und von den polnischen Partnern über die Weichsel verbreitet.

In einer weiteren Phase des Projekts wurden Friedensgedenktage gesammelt und einem Friedenskalender dargestellt. Wiederholt fanden auch persönliche Gedanken und Ansichten der Jugendlichen Eingang in das Projekt. So beschrieben die Schüler ihre persönlichen Vorstellungen von einer Friedensinsel und die jeweiligen Projektpartner bauten diese Inseln in kreativer Weise in Schuhkartons nach und präsentierten die Ergebnisse.

Auch der Friedensnobelpreis wurde thematisiert. In einem Webquest führten die beiden Klassen gemeinsam ein Interview mit einem fiktiven Friedensnobelpreisträger, stellten dieses in Wort und Ton dar und publizierten ihre Erkenntnisse als Friedensformel.

Räumliche Distanz kein Problem

Und obwohl 1.000 Kilometer zwischen den beiden Schulen liegen, erarbeiteten die Jugendlichen alle Projektinhalte gemeinsam. Dies gelang per Internet und nicht zuletzt auch durch die hervorragende mediale Ausstattung der beiden Partnerschulen. Es wurden innerhalb des Projektes annähernd 30 Apps und Web-Tools erlernt und eingesetzt. Gerade in Zeiten von Homeschooling kamen diese Kompetenzen den Schülern sehr zugute. Der Einsatz der jungen Europäer hat sich gelohnt: Auch wenn die Preisverleihung in diesem Jahr aufgrund von Corona verschoben werden musste, so erhielten die Partnerschulen einen Geldpreis von 400 Euro und Sachpreise.

Und noch in anderer Hinsicht sind die Schüler belohnt worden: Die grenzüberschreitende und praktische Arbeit habe die Schüler motiviert und für reale friedenspolitische Fragestellungen sensibilisiert, meint Steffen Kraft. Das Projekt habe nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Freude bereitet, Freundschaften ermöglicht und ein europäisches Gemeinschaftsgefühl gefördert.

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