19. September 2020, 13:00 Uhr

Lollar

Förderverein kann weiterarbeiten

Sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden, ist das Ziel des Vereins Aktive Nachbarschaften (FAN). Die Mitarbeiter beraten auf Deutsch, Russisch und Türkisch.
19. September 2020, 13:00 Uhr
Freuen sich, dass FAN weiterarbeiten kann: (v.l.) Integrationsdezernent Istayfo Turgay, Landrätin Anita Schneider, Beraterin Liliya Marinov, FAN-Vorsitzender Gerhard Born, Erster Stadtrat Bernd Maroldt, Lollars Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek, Sozialdezernent Hans-Peter Stock und FAN-Kassiererin Edith Blank. Foto: Landkreis Gießen

Doch die gut genutzte Migrationsberatung drohte wegzufallen. Denn die Förderung durch Bundesmittel im Rahmen des Projekts »Soziale Stadt« läuft nun aus. Um die wichtige Arbeit von FAN weiterhin zu ermöglichen, übernimmt daher der Landkreis Gießen den Anteil der Bundesmittel. Insgesamt unterstützt der Kreis den Verein somit mit bis zu 13.000 Euro jährlich. Zuwendungen in Höhe von bis zu 4.500 Euro übernimmt die Stadt Lollar.

Angebote werden sehr gut angenommen

»Die Beratungsangebote des Vereins werden sehr gut angekommen - und das nicht nur von Lollarern«, berichtet Lollars Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek. So kommen auch Menschen aus Linden oder Lich zu der Beratungsstelle. Liliya Marinov, Beraterin für Russisch, kann das bestätigen. Allein von Januar bis Juni 2020 hat sie um die hundert Beratungsgespräche geführt - und das trotz Corona.

»Die Beratungsstelle ist ein wichtiges Bindeglied und Ankerpunkt für die Menschen, um Fragen des alltäglichen Lebens zu klären«, weiß auch Istayfo Turgay, Integrationsdezernent des Landkreises Gießen. Diese Vorreiterrolle sei ein gutes Beispiel, an dem sich auch andere Städte und Gemeinden im Landkreis orientieren könnten.

Für Landrätin Anita Schneider ist diese Beratungsarbeit eine notwendige Voraussetzung, um allen Menschen die gleichen Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben einzuräumen. »Durch unsere Zuwendungen kann der Verein seine wertvolle Arbeit fortführen. Einmal mehr wird hier deutlich, dass Integration kein kurzfristiges Projekt ist, sondern eine kontinuierliche Aufgabe, die ausreichend finanziert werden muss.«

Hilfe und Beratung zu vielen Themen

FAN gibt Menschen mit Zuwanderungsgeschichte allgemeine Informationen über Zuständigkeiten und Hilfsangebote und vermittelt oder begleitet zu den entsprechenden Stellen wie Jobcenter, Agentur für Arbeit, Schulamt, Frauenhäuser. Außerdem berät er bei Fragen zu den Themen Arbeit, Bildung, Wohnen, Familie und Freizeit. Beispielsweise zu Sozialleistungen, Berufsanerkennung oder bei der Suche nach Sportvereinen oder Religionsgemeinden.

Zusätzlich bietet er wöchentlich Nachhilfe, Einzelunterricht oder Bastelstunden für Grundschulkinder an.

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