31. Juli 2018, 11:00 Uhr

Fronhausen

Flächendeckend Defibrillatoren im Kreis ist das Ziel

Der Landkreis und die Björn Steiger Stiftung sagen dem Herztod den Kampf an.
31. Juli 2018, 11:00 Uhr
Gemeinsam für einen »Herzsicheren Landkreis Marburg-Biedenkopf«: Auch das Bürgerhaus Fronhausen verfügt nun über ein AED-Gerät. Foto: Landkreis

Landrätin Kirsten Fründt und Vertreter der Stiftung für das Projekt »Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf« haben im Bürgerhaus Fronhausen, einem der Standorte für ein AED-Gerät, den offiziellen Startschuss gegeben. Plötzlicher Herztod ist mit 100.000 Opfern jährlich eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Betroffenen haben meist nur eine Chance, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird und ein AED-Gerät (Automatisierter Externer Defibrillator) zum Einsatz kommt, um mit einem lebensrettenden Stromimpuls »Starthilfe« zu geben.

Ersten fünf Minuten sind entscheidend

Diese wichtigen Erstmaßnahmen müssen in der Regel von Laien, die sich in nächster Nähe befinden, durchgeführt werden – denn bereits nach fünf Minuten ohne Herzdruckmassage bleiben in den meisten Fällen irreparable Schäden zurück. Die Björn Steiger Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, AED-Geräte flächendeckend verfügbar zu machen und entsprechende Schulungen anzubieten.

Im Juni wurden bereits die ersten zehn AED-Säulen bzw. -Wandkästen im Landkreis aufgestellt. Im gesamten Kreisgebiet sollen an öffentlichen und stark frequentierten Orten AED-Säulen aufgestellt werden. Im ersten Schritt erhält jede Gemeinde ein Gerät. Ergänzend zu den öffentlichen kostenlosen Schulungen plant die Stiftung ihre Projekte für Schulen und Kindergärten umzusetzen.

So soll sichergestellt werden, dass sich nach und nach alle Bürger – egal welchen Alters – Erste-Hilfe-Maßnahmen zutrauen und die Herzsicherheit in der Region deutlich erhöht wird.

Landrätin Kirsten Fründt betonte, wie wichtig das Projekt ist: »Die wichtigste Rolle bei einem plötzlichen Herzstillstand spielen die Ersthelfer. Sie setzen den Notruf ab, leisten Erste Hilfe und stellen die Weichen für weitere Schritte: Notarzt, Rettungsdienst und Klinik. Mit dem Projekt können wir die Rolle der Ersthelfer stärken und weiter ausbauen.«

Bereits jetzt seien die Chancen, einen Herzinfarkt oder einen Herzstillstand zu überleben, in Marburg-Biedenkopf größer als andernorts.

Rettungskette weiter ausbauen

»Das hängt mit dem gut ausgebauten System der Rettungsdienste und der hervorragenden klinischen Versorgung zusammen. Ersthelfer, Mitarbeiter der Rettungsleitstelle, Notärzte, Notfallsanitäter und Mediziner im Krankenhaus arbeiten eng aufeinander abgestimmt«, sagte die Landrätin. Da sei es nur folgerichtig und konsequent, die Rettungskette weiter auszubauen.

Der AED ist selbsterklärend und gibt nach Einschalten alle notwendigen Schritte akustisch vor – der Laie kann nichts falsch machen. Alle AED-Standorte sind im Internet unter www.steiger-stiftung.de zu finden.

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