23. November 2018, 15:00 Uhr

Breitscheid

Finale Sprünge der Saison

Der Markt ist gehalten, die Saison rum. Für die Breitscheider Fallschirmsportler war es eine turbulente und so nicht vorhersehbare.
23. November 2018, 15:00 Uhr
Das Chartern fremder Flugzeuge und die Reparatur der eigenen Cessna riss in dieser Saison ein großes Loch in die Kasse. Foto: Marcel Leicher

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Weil das Absetzflugzeug über Monate ausgefallen war, mussten die Skydiver auf fremdes Equipment zurückgreifen. Was die Kosten gewaltig nach oben trieb. Hinzu kamen sechsstellige Reparaturkosten für das hauseigene Fluggerät. Da war an den Bau des neuen Sprungzentrums, der für 2018 auf der Agenda gestanden hatte, nicht mehr zu denken.

Eine Flüstertüte namens »Whisky-Whisky«

Doch die »Whisky-Whisky« wurde während dieser Zeit nicht nur von den Fallschirmspringern vermisst. Auch viele Flugplatzanrainer mögen sich die »Flüstertüte« sehnlichst zurückgewünscht haben. Denn: Von seinen minimalen Geräuschemissionen her ist der Leisetreter von keinem anderen Flugzeug zu toppen. Alle anderen kommen deutlich lauter daher.

Trotz dieser Widrigkeiten fuhren die ausstiegsfreudigen Freifaller sportlich ein Top-Ergebnis ein: 170 Exits fehlten ihnen bis zur Rekordmarke von 10.000 Absprüngen. Das waren so viele wie noch nie. 1.800 nach Adrenalin dürstende Passagiere vertrauten sich den Tandemmastern von Skydive Westerwald an. Ausbildungsleiter Eric Postlack und sein Kollegium verhalfen 25 Schülern zur Lizenzreife.

Schule für Wingsuit-Piloten

Viele Fortgeschrittene drückten derweil bei Ralph Grimm die Schulbank. Der Mann ist Instructor und Gründer der Anfang des Jahres am Breitscheider Platz eröffneten Ausbildungsstätte für »Kittelflieger«, die scherzhafte Bezeichnung für Wingsuit-Piloten. Teilnehmer aus ganz Deutschland ließen und lassen sich auf der »Hub« darin unterweisen.

Chrissi Richter bei der Freefly-WM

Bei Weltrekorden, deutschen oder europäischen Meisterschaften sitzen die gut beschirmten Vertreter aus Breitscheid in der Regel in der ersten Reihe.

In diesem Jahr hat Chrissi Richter die SDWW-Farben wieder würdig vertreten – in Australien. Mit seinem Deutschen Meister-Team »3 Fly« belegte er in der Freefly-Disziplin (Offene Klasse) den achten Rang. Der war teuer erkauft. Im Gegensatz zu anderen Sportarten erhalten Fallschirmspringer für derlei Missionen keinerlei Verbandszuschüsse, sondern müssen alles aus eigener Tasche bestreiten.

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