19. November 2019, 11:00 Uhr

Dillenburg

Deutsch-deutsche Geschichte zum Jahrestag

Die Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg hat eine Woche lang unter dem Motto »70 - 40 - 30« an die deutsche Teilung und Einheit erinnert.
19. November 2019, 11:00 Uhr
In einem Schülerwettbewerb gestalteten viele Klassen beeindruckende Exponate, welche das zugeloste Jahrzehnt anschaulich präsentierten. Foto: Hoffmann/WvO

»70 - 40 - 30« war das Motto, an dem sich die Veranstaltungen orientierten: 2019 ist das Jahr, in dem das Grundgesetz nun 70 Jahre lang als Ordnungsrahmen der Gesellschaft gilt. 30 Jahre war es am 9. November her, dass die Berliner Mauer fiel und damit das Ende der 40-jährigen deutschen Teilung eingeleitet wurde.

Der europäische Kontinent blickt seitdem auf eine zuvor nie gekannte Friedensperiode von 74 Jahren zurück.

Thema und Zeitzeugen sorgen für Interesse

»Das Interesse der Schüler an dieser Thematik hat meine Erwartungen und auch die meiner Kollegen bei Weitem übertroffen«, sagt Jennifer König-Abraham. Die Lehrerin hatte mit fünf Kollegen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Im Fokus dabei standen Zeitzeugen, die aus ihrem Alltag in der DDR berichteten.

Den Anfang machte das »Zeitzeugencafé«, bei dem zeitgleich in acht Klassenräumen den Erlebnisberichten der Erzählenden gelauscht wurde und es sogar Einblicke in deren Stasi-Akten gab.

Authentische Schilderungen

Weiter ging es mit einer Lesung von Grit Poppe, Jugendbuchautorin aus der Ostsee- gemeinde Boltenhagen. Sie las aus dem Roman »Schuld«, wobei sie von Detlef Jablonski zum einen musikalisch, aber auch durch berührende Schilderungen aus dessen Biografie begleitet wurde.

Tags darauf wurde es wieder schulisch - zumindest dem Titel nach -, denn die Schüler schauten den Film »Das schweigende Klassenzimmer« an. Im Zentrum der Handlung steht dabei eine DDR-Abiturklasse, die sich anlässlich des ungarischen Volksaufstands 1956 im Unterricht zu einer Schweigeminute für die Opfer entscheidet.

Abgerundet wurde die Reihe der Lesungen und Zeitzeugengespräche von Gabriel Berger. Der Physiker und politische Häftling las aus seinen Werken vor. Highlight der Woche war die Ausstellung mit Kunstexponaten der Schüler. Zu sehen gab es die Werke, die Schüler seit Beginn des Schuljahrs hergestellt hatten, wobei jeder Klasse ein Jahrzehnt (1949 bis 2019) zugelost wurde. Dies musste als übergeordnetes Thema bearbeitet werden.

Die Palette reichte dabei von lebensgroßen Hippie-Figuren über nachgestellte DDR-Wahlkabinen bis hin zu eigenen Film-Dokumentationen.

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