Dieses Projekt wurde nun mit dem Hessischen Elisabeth-Preis für Soziales ausgezeichnet. Unter dem Thema »Lebensqualität von Menschen mit Demenz« wurde erstmalig der Hessische Elisabeth-Preis für Soziales vergeben. Im Namen der Heiligen Elisabeth, der hessischen »Landespatronin«, wurden Personen und Organisationen ausgezeichnet, die zukunftsweisende Konzepte in der sozialen Arbeit mit Demenzkranken entwickelt und etabliert haben.
Volker Bouffier ist Schirmherr
Ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V. gemeinsam mit einem der größten Sozialsponsoren im Land, der Lotto Hessen GmbH, sowie der Hessischen Landesregierung. Die Schirmherrschaft hatte Ministerpräsident Volker Bouffier übernommen.
Aus 64 Bewerbungen gehört das Gießener Angebot »Probenbesuche für Menschen mit Demenz am Stadttheater Gießen« zu den acht Preisträgern. Bei der Preisverleihung im Wiesbadener Rathaus konnten sich die beiden Leiterinnen des Projekts am Stadttheater, Marion Bathe und Masae Nomura, über einen dritten Preis sowie ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro freuen. Zusammen mit Dagmar Hinterlang und Elisabeth Bender von der Initiative Demenzfreundliche Kommune nahmen sie die Urkunden von Sozialminister Stefan Grüttner, Lotto-Hessen-Geschäftsführer Dr. Heinz-Georg Sundermann und Liga-Vorsitzendem Nils Möller entgegen.
2.500 Euro Preisgeld gewonnen
Das Geld soll in die weitere Projektarbeit investiert werden, freut sich Masae Nomura, die als Theater- und Musikpädagogin am Stadttheater tätig ist und hier auch Musik für das Kinder- und Jugendtheater komponiert. Sie hat das Projekt zusammen mit Marion Bathe ins Leben gerufen, der Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros am Stadttheater. Bathe ist inzwischen als Musikerin und freischaffende Kulturgeragogin tätig und widmet sich damit verstärkt der Kultur- und Kunstarbeit mit Senioren.
Seit 2015 werden am Stadttheater Gießen Probenbesuche für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen angeboten. Die Probenbesuche beginnen jeweils mit einer kurzen Einführung. Anschließend kann für ca. 45 Minuten der Probe beigewohnt werden und zum Schluss wird das Erlebte im Gespräch gemeinsam nachbereitet.
So besteht die Möglichkeit für begleitete Einzelpersonen sowie betreute Gruppen, weiterhin am kulturellen Leben teilzuhaben.
»Die unmittelbare Wirkung der Musik beschert den BesucherInnen der Proben oft lang nachwirkende, positive Erlebnisse«, beschreibt Bathe das Angebot.
Wer eine Orchesterprobe mit dementen Angehörigen erleben möchte, ist zu einem der nächsten Termine herzlich eingeladen: am Samstag, 12. Mai, zu einer Probe des Carmina-Burana-Konzerts oder am Donnerstag, 24. Mai, wenn junge SolistInnen für das Examenskonzert proben. Beginn ist jeweils um 9.30 Uhr. Die Anmeldung erfolgt bei der Initiative Demenzfreundliche Kommune, Ansprechpartnerin Dagmar Hinterlang, Tel. 0641-25425 oder Dagmar Hinterlang@
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