22. März 2020, 15:00 Uhr

Region

Auch in Corona-Zeiten Blut spenden

Aufgrund des Coronavirus herrscht große Verunsicherung in der Bevölkerung, auch beim Thema Blutspende.
22. März 2020, 15:00 Uhr
Gerade in Krisenzeiten sind Blutspenden wichtiger denn je. Foto: DRK-Blutspendedienst

Aber auch in diesen Zeiten der Grippewelle und des Coronavirus ist der Bedarf an Blutspenden weiterhin hoch, um Patienten behandeln zu können. Die Versorgungslage mit Blutpräparaten ist derzeit stabil, jedoch kommt es seit einigen Wochen aufgrund erhöhter Erkältungskrankheiten und der jahreszeitlich bedingten erhöhten Anzahl von Influenzaerkrankungen zu einem latenten Rückgang der Blutspenden. Vor dem Hintergrund einer möglichen endemischen oder pandemischen Ausbreitung des Coronavirus kann sich die Versorgungslage in kürzester Zeit drastisch verschärfen. Deshalb appelliert der DRK-Blutspendedienst, in den kommenden Tagen und Wochen die angebotenen Blutspendetermine wahrzunehmen und einen Beitrag zur Sicherung der Patientenversorgung auch in Zeiten der Coronavirus-Epidemie zu leisten.

Blutspenden sind jederzeit lebensnotwendig

Einige wichtige Blutpräparate sind nur sehr kurz haltbar und es müssen an jedem Werktag in Deutschland mindestens 15.000 Blutspenden gewonnen werden, um die Versorgung schwerkranker Patienten in den Kliniken lückenlos zu gewährleisten. Viele Erkrankte erhalten ihr Leben lang Präparate, die aus Spenderblut gewonnen werden. Mittelfristig sind insbesondere Menschen mit Tumorerkrankungen, die sich in einer Chemo- oder Strahlentherapie befinden, auf die kontinuierliche Gabe von Blutpräparaten angewiesen, um die Nebenwirkungen dieser Therapien zu überstehen. Rund ein Fünftel aller benötigten Blutpräparate werden für Krebspatienten benötigt.

Prinzipiell gilt, wie auch während Grippezeiten: Man kann spenden, wenn man sich gesund und fit fühlt. Darüber hinaus werden Menschen mit grippalen- oder Erkältungs-Symptomen generell nicht zur Blutspende zugelassen. Wer den Verdacht hat, sich mit Coronavirus infiziert zu haben, kommt nicht auf den Blutspendetermin, sondern konsultiert einen Hausarzt. Beim Blutspendetermin wird nicht auf das Coronavirus getestet.

Nach Auslandsaufenthalten gibt es häufig Sperrfristen bis zur nächsten Blutspende. Abhängig von Reiseziel, Aufenthaltsdauer und Reisezeit reichen diese Wartezeiten von vier Wochen bis zu sechs Monate nach Rückkehr.

Spendewillige, die Kontakt zu einem an Coronavirus-Erkrankten oder zu einem Verdachtsfall hatten, werden für vier Wochen nach Exposition von der Blutspende zurückgestellt. Personen, die am Coronavirus erkrankt sind, müssen für drei Monate nach Ausheilung von der Blutspende zurückgestellt werden.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Die Gefahr, sich auf einem Blutspendetermin mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu infizieren, wird vom hessischen Blutspendedienst derzeit als gering eingestuft. Das Personal des DRK-Blutspendedienstes trifft zusätzlich zu dem regulär hohen Hygienestandard weitere Schutzmaßnahmen, um eventuell Infizierte beispielsweise schon vor dem Betreten des Spendelokals zu identifizieren. Weiterhin werden Menschen mit Erkältungssymptomen grundsätzlich nicht zur Blutspende zugelassen. An der Präparatesicherheit für Transfusionsempfänger hat sich durch das Coronavirus nichts geändert. Auch hier gilt, dass die zuständige Bundesoberbehörde (Paul-Ehrlich-Institut) die Situation engmaschig beobachtet, analysiert und bei neuen Erkenntnissen entsprechende Maßnahmen einleiten würde.

Der DRK-Blutspendedienst bittet um Ihre Hilfe: der aktuelle Termin zur Blutspende in der Region ist am Mittwoch, 25. März, von 16 bis 20 Uhr im Rathaussaal in Dillenburg-Frohnhausen (Hauptstraße 65). Bitte zur Blutspende den Personalausweis mitbringen. Blutspender sind zwischen 18 und 72, Erstspender höchstens 64 Jahre alt. Mit Untersuchung, Spende und Imbiss sollte eine Stunde Zeit eingeplant werden. Alternative Termine und weitere Infos unter der gebührenfreien Nummer 0800 1194911 und www.blutspende.de.

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