29. Januar 2018, 11:08 Uhr

Marburg

500 Rettungskräfte bildeten sich weiter

Bereits zum 17. Mal fand das Mittelhessische Rettungsdienstsymposium im Auditorium der Universitätsklinik Marburg statt.
29. Januar 2018, 11:08 Uhr
Auch die Höhenrettung stand auf dem Programm, mit allem nötigem Equipment.

Die Weiterbildungsveranstaltung richtet sich an Mitarbeitende im Rettungsdienst. Sie zieht jährlich rund 500 Teilnehmende an und greift internationale, nationale und regionale Entwicklungen in der Notfallmedizin auf.

»Unser gemeinsames Rettungsdienst-Symposium hat sich zu einer festen Größe im Aus- und Weiterbildungskanon der Rettungsdienste in Mittelhessen entwickelt. Die ausgewogene Mischung aus Fachvorträgen und Workshops mit praktischen Ausbildungsinhalten macht es so attraktiv«, sagte Landrätin Kirsten Fründt (Marburg-Biedenkopf) bei der Eröffnung des Vortragsprogramms.

Fründt dankte – auch im Namen ihrer Gießener Amtskollegin Anita Schneider – den Organisatoren der jährlich wiederkehrenden Veranstaltung, die mit großen Engagement und umfassendem Sachverstand immer wieder aufs Neue spannende, relevante und interessante Themen fänden, die auch den Nerv der Teilnehmenden treffen.

Dies belegten auch die Teilnehmerzahlen an den Symposien der letzten Jahre. Zudem sei das Symposium ein sichtbares Zeichen der gelebten Zusammenarbeit der Landkreise Marburg-Biedenkopf und Gießen.

Der erste Tag begann mit sechs praxisorientierten Workshops zu Themen wie »Rettung aus Höhen und Tiefen«, »Brandbekämpfung durch ersteintreffende Rettungskräfte« oder »Airway-Management«. Die Vorträge am zweiten Veranstaltungstag griffen u.a. neue Entwicklungen wie die Telemedizin oder das »Point of Care Labor« auf.

Fokus auf Notfallversorgung

Außerdem wurden notfallmedizinische »Highlights« aus dem Jahr 2017 präsentiert. Das relativ neue Thema der Thrombektomie, also der mechanischen Entfernung von Blutgerinnseln, wurde ebenso thematisiert wie die Telefonreanimation. Sie kommt in der Leitstelle zum Einsatz und trägt zu hervorragenden Reanimationsergebnissen bei.

Eingebettet in das Rettungsdienst-Symposium fand auch das 1. Mittelhessische Leitstellen-Symposium in Marburg statt. Damit rückten die Akteure und Verantwortlichen auch dieses wichtige Themenfeld der Notfallversorgung in den Fokus. »Die Rettungsleitstellen bilden eine zentrale Schnittstelle im System der rettungsdienstlichen und notärztlichen Versorgung«, unterstrich Landrätin Kirsten Fründt.

Die Leitstellen seien der erste Kontaktpunkt der Menschen, die bei einem Notfall Hilfe suchen. Daher seien selbstverständlich auch hier neben einer fundierten Ausbildung ständige Weiterbildung und regelmäßiges Training notwendig – etwa bei der systematischen Notrufabfrage oder bei der telefonischen Anleitung zur Wiederbelebung durch die Leitstellendisponenten – um ein Höchstmaß an Sicherheit und Professionalität zu erzielen.

Im Außenbereich stellten der DRK Rettungsdienst Mittelhessen und die Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Mittelhessen, neue Notfallkrankenwagen vor, die in besonderen Diensten vorrangig für qualifizierte Krankentransporte eingesetzt werden sollen. Dadurch können Rettungsfachkräfte gezielt entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden, denn Rettungssanitäter mit viermonatiger Qualifizierung übernehmen die Verantwortung für Patienten im Krankentransport, während in der Notfallrettung Notfallsanitäter mit dreijähriger Ausbildung einsatzverantwortlich sind.

Veranstalter der beiden Fortbildungstage ist der gemeinsame Qualitätszirkel Notfallmedizin der Landkreise Marburg-Biedenkopf und Gießen. Im Rahmen des Symposiums findet regelmäßig auch die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft in Hessen tätiger Notärzte statt.

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