05. September 2017, 10:28 Uhr

Gießen

12.000 Besucher an drei Tagen

Es war ein Kultursommerwochenende der Rekorde. Rund 12.000 Besucher strömten zu den Konzerten auf den Schiffenberg.
05. September 2017, 10:28 Uhr
Roland Kaiser versteht es immer wieder, das Publikum mit seinen Liedern zu verzaubern.

Sowohl Max Giesinger als auch Alt-Meister Roland Kaiser sorgten für den Aushang »Veranstaltung ausverkauft« an der Abendkasse. Hier gab es ausnahmslos Stehplätze, während bei Barclay James Harvest feat. Les Holroyd bestuhlt wurde.

Mit »Auf den Kopf gestellt« startete Kaiser die »Kaisermania« auf dem Schiffenberg. Es folgte »Lieb mich ein letztes Mal«. Mit »Bis zum nächsten Mal« endete das Konzert vor 4.500 begeisterten Zuhörern jeden Alters.

»Life Is For Living« als grandioser Schlusspunkt

Am Freitagabend sah dies etwas anders aus, als Barclay James Harvest (BJH) vor einem Publikum mittleren Alters aufspielte, das zudem auf Stühlen Platz nehmen konnte. Sowohl bei Kaiser als auch bei Giesinger gab es ausnahmslos Stehplätze. Für die Besucher war klar, dass keinesfalls Musiker, sondern einzig und allein die Musik im Mittelpunkt standen.

Die Besucher könnten auch als »Berlin«-Generation bezeichnet werden, eben jene Fans der Gruppe, die einst das legendäre Live-Album »Berlin« ihrer Plattensammlung einverleibten. Die Zuhörer waren bei 15 Grad angetan von der getragenen und gut abgemischten Musik. Absoluter Konzerthöhepunkt und von vielen Besuchern lang ersehnt und fast schon herbeigefleht war dann der wohl bekannteste Song der Band – »Hymn«. Es folgte der Hit »Life Is For Living«, der den Schlusspunkt unter ein tolles Konzert setzte, das optisch vor allem von der Silbermähne Holroyds geprägt war.

Blieben die Bandmitglieder eher auf der Stelle stehen, so war dies ganz anders bei Max Giesinger. Dieser badete nicht nur sprichwörtlich in der Menge sondern bekannte auch gleich zu Beginn selbst, dass er in mittlerweile 18 Jahren Musik noch nie in Gießen war.

Max Giesinger genießt Bad in der Menge

So ungewöhnlich wie dieses Bekenntnis war auch der Konzertbeginn, denn nicht etwa auf der Bühne, sondern vis-à-vis auf der für Behinderte errichteten Empore eröffnete der 28-Jährige mit »Der Junge, der rennt« sein Konzert.

Und als sich alle Hälse erst einmal um 180 Grad gedreht hatten, da ließ er sich ganz entspannt den Weg zur Bühne bahnen. Im weiteren Verlauf des Gastspiels suchte er den Kontakt zu seinen Fans – beim rockigen »Barfuß und allein« verließ er die Bühne und marschierte durch die dicht gedrängt vor der Bühne stehenden Masse, um jeden Fan persönlich zu begrüßen.

Nach »Laufen lernen« und »80 Millionen« sowie den Hits »Wenn sie tanzt« und »Roulette« samt der Zugabe »Vielleicht im nächsten Leben« stand an diesem Abend nahezu das gesamte Album auf der Setliste.

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