Christoph Degen, Staatssekretär im Landesministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, hat den Förderbescheid aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) übergeben. »Das Innovationslabor Prozessdiagnostik ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam neue Wege beschreiten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Mit seinen Forschungsschwerpunkten in der Material- und Energietechnologie sowie der Prozessoptimierung wird es einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und technologischer Souveränität leisten können. Ich bin überzeugt, dass die hier entwickelten Innovationen weit über Hessen hinaus Wirkung entfalten werden«, erklärt Degen. In dem Innovationslabor arbeiten Wissenschaftler verschiedener Disziplinen Hand in Hand mit Partnern aus der Wirtschaft.
Wesentlicher Beitrag zu Nachhaltigkeit
So werden die wissenschaftlichen und unternehmerischen Kompetenzen, insbesondere aus der Material- und Energieforschung, der Halbleitertechnologie sowie der Weltraumforschung, gebündelt. Dabei werden innovative Lösungen in den Bereichen Prozessüberwachung, nachhaltige Materialtechnologien und digitale Diagnostikmethoden gemeinsam entwickelt, erprobt und in marktfähige Produkte und Prozesse überführt. Durch modernste Verfahren, darunter KI-gestützte Echtzeitdiagnostik und neue Analysemethoden, trägt das Labor dazu bei, industrielle Prozesse schon in Ihrer Entstehungsphase zu überwachen und effizienter, präziser und nachhaltiger zu gestalten.
»Das Innovationslabor hebt das Transferpotenzial der JLU für die Region auf eine neue Ebene«, so die JLU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Wencke Gwozdz. »In den vergangenen Jahren haben wir in Physik, Chemie, Materialwissenschaften und Informatik gezielt Forschungsinfrastrukturen aufgebaut, um hochaktuelle und praxisrelevante Themen auf höchstem Niveau zu bearbeiten. Wir tragen damit zu Innovationen in verschiedensten Bereichen wie Energie und Mobilität durch Halbleiter- und Batterietechnologie, in Gesundheit und Umwelt durch die Untersuchung von Prozessen in Echtzeit oder der Raumfahrt durch umweltverträgliche Triebwerkskonzepte bei.«
Hohes Innovationspotenzial
Die Europäische Kommission wertet das Innovationslabor Prozessdiagnostik als »Projekt von strategischer Bedeutung« für die EFRE-Förderung in Hessen. Diese besondere Anerkennung unterstreicht das hohe Innovationspotenzial des Vorhabens und die positiven strukturellen Effekte auf den Forschungs- und Innovationsstandort Gießen und Mittelhessen. Insgesamt fließen rund 14 Millionen Euro an Investitionen in das Innovationslabor: Neben den rund 5,5 Millionen Euro EFRE-Fördermitteln kommen rund weitere 8,3 Millionen Euro Eigenmittel der Universität dazu.