06. April 2025, 13:00 Uhr

Gießen

48.639 Straftaten in Mittelhessen

Polizeipräsident Torsten Krückemeier und Erik Hessenmüller als Leiter der Einsatzabteilung, haben die polizeiliche Kriminalstatistik für Mittelhessen vorgestellt.
06. April 2025, 13:00 Uhr
Polizeipräsident Torsten Krückemeier (M.) stellt zusammen mit Friederike Morello, stellvertretende Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Abteilungsdirektor Erik Hessenmüller die Statistik vor. Foto: Polizeipräsidium Mittelhessen

Im vergangenen Jahr wurden demnach im Polizeipräsidium Mittelhessen sowie den Landkreisen Gießen und Marburg-Biedenkopf, dem Wetteraukreis und des Lahn-Dill-Kreises insgesamt 48.639 Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße (gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz) polizeilich erfasst. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 657 Straftaten weniger. Ein ebenfalls erfreulicher Rückgang ist bei den registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner von 4.470 im Jahr 2023 auf 4.391 in 2024 festzustellen.

Hohe Aufklärungsquote

»Darüber hinaus spiegelt sich die kontinuierlich hohe Arbeitsleistung aller Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in Mittelhessen in einer erneut hohen Aufklärungsquote wider«, sagt Krückemeier Diese ist leicht von 63,2 Prozent im Jahr 2023 auf 62,6 Prozent gesunken, jedoch im landes- respektive bundesweiten Vergleich nach wie vor außerordentlich.

Trotz des insgesamt gleichbleibenden Niveaus der Kriminalität in Mittelhessen verzeichnet die Statistik eine deutliche Zunahme im Bereich der Gewaltkriminalität. Die Kriminalitätsentwicklung in diesem Bereich weist eine Steigerung um mehr als 10 Prozent auf. Während im Jahr 2023 noch 1.982 Fälle registriert wurden, sind es im aktuellen Berichtszeitraum 2.204.

Mehr Gewaltdelikte

Im Jahr 2024 wurden 17 Morddelikte erfasst, davon 13 Versuche. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt weiter bei 100 Prozent. Angestiegen ist ebenfalls der Totschlag (plus 9 Fälle). Bei den 32 registrierten Taten handelte es sich bei 29 Fällen um Versuche. Hier lag die Aufklärungsquote ebenfalls bei 100 Prozent.

Minimal angestiegen mit einem Plus von zwei Fällen sind die Raubdelikte mit 375 erfassten Straftaten. Einen Großteil davon macht der Straßenraub (136 Fälle) aus. Eine erkennbare Zunahme ist bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung um 12,1 Prozentpunkte festzustellen (2024: 1.596; 2023: 1.424).

Im Vergleich der Landkreise wurden im Landkreis Gießen mit 742 erneut die meisten Gewaltdelikte verübt. Von den 742 Taten wurden 512 im Gießener Stadtgebiet verübt. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist bei Sexualstraftaten erstmalig ein Rückgang auf 1.801 (minus 6,8 Prozent) zu verzeichnen.

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte ist gleich geblieben. Mit 28 weniger registrierten Taten liegen die Fallzahlen nur leicht unter den 15.862 erfassten Zahlen im Jahr 2023.

Die Kriminalstatistik weist für den Bereich der Wohnungseinbrüche einen leichten Rückgang aus. Waren im Jahr 2023 noch 862 Wohnungs- oder Hausbesitzer Opfer von Einbrechern, nahmen Polizisten 2024 nur 812 solcher Tatorte auf. Die Aufklärungsquote für diesen Deliktsbereich stieg auf 23,9 Prozent (2023: 20,2 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2024 im Bereich Straßenkriminalität (Straßenraub und des Straßendiebstahl) 400 Taten weniger registriert. Die Fallzahlen sanken von 8.445 auf 8.054 (minus 4,6 Prozent) dar.

Für den Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte stellt das Polizeipräsidium Mittelhessen einen Rückgang von 498 Taten (minus 5,6 Prozent) im Jahr 2024 fest. Die insgesamt 8.410 registrierten Taten umfassen unter anderem den Waren- und Warenkreditbetrug mit 2.334 Straftaten (minus 111), Tankbetrügereien mit 1.019 Taten (plus 26), 621 erfasster Fälle Erschleichen von Leistungen (minus 209) sowie 1.222 erfasste Taten unter Verwendung rechtswidrig erlangter Zahlungskarten (plus 138).

Deutlich mehr rechte Kriminalität

Eine deutliche Zunahme ist in Mittelhessen bei rechter politisch motivierter Kriminalität mit einem Zuwachs von 181 Fällen festzustellen (2024: 403). Die erfassten rechten Propagandadelikte stiegen um 95,8 Prozentunkte auf 233 erfasste Taten (2023: 119, 2022: 102). Im Jahr 2024 wurden 47 Fälle antisemitischer Straftaten im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelhessen registriert.

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