Beim Aktionstag »Sauberhafte Lahn trifft LahnCleanUp« haben rund 50 Freiwillige und zahlreiche Ehrenamtliche am und im Wasser solche Abfälle eingesammelt. Auf der Strecke von Weidenhausen bis zum Wehrdaer Wehr kamen dabei 440 Kilogramm Abfall zusammen. Die Aufräum-Aktion wurde gemeinsam vom Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) organisiert.
Das Bergen sperriger Gegenstände aus der Fahrrinne der Lahn durch Taucher der DLRG hat eine lange Tradition. »Die Lahn ist unsere Lebensader, daher muss nicht nur der Rand sauber sein, sondern auch das Wasser selbst«, sagte DBM-Betriebsleiter Jürgen Wiegand und ergänzte: »Deshalb haben sich DBM und DLRG vor mehr als zehn Jahren zusammengetan und organisieren die Aktion ›Sauberhafte Lahn‹ seitdem gemeinsam.« Seit es die Aktion »LahnCleanUp« gibt, findet diese gekoppelt mit dem Aktionstag »Sauberhafte Lahn« statt, erläuterte Sonja Stender, die Organisatorin des Aktionstags vom DBM.
Sonar im Einsatz
Im Wasser haben die Ehrenamtlichen der DLRG das Gebiet zwischen dem Wehr in Weidenhausen und dem Mensa-Steg abgesucht. »Der erste Fund war direkt ein Treffer - ein Betonklotz, in den zum Beispiel Straßenabsperrungsschilder gesteckt werden«, berichtete DLRG-Einsatzleiter Leander Heller. Er war gemeinsam auf dem Wasser unterwegs mit Marius Spruck, Taucheinsatzführer von der DLRG-Ortsgruppe Heuchelheim, welche die Marburger Ortsgruppe unterstützte. Ihr Boot war mit dem mobilen »side-scan sonar« (Seitensichtsonar) ausgerüstet. »Das Sonar zeigt dunkle Stellen auf dem Monitor an, wo Gegenstände sein könnten. Dorthin schicken wir gezielt die Taucher«, erläuterte Heller.
Zweieinhalb Stunden lang waren die Taucher Torsten Fischer und Holger Armbrüster in der Lahn unterwegs und suchten im Wasser nach Müll, der sich vorrangig an Brückenpfeilern sammelte. Weitere Ehrenamtliche der DLRG nahmen in einem zweiten Boot die gefundenen Gegenstände wie Smartphones, Autoreifen, Korbstühle, Einkaufswagen und eine komplette Sitzecke entgegen und brachten sie zum Sammelplatz am Ufer.
Für das Müllsammeln an Land hatten sich die Freiwilligen über die Homepage der Initiative »LahnCleanUp« angemeldet. Der DBM stellte Zangen und Abfallsäcke zur Verfügung. Hier wurden etwa ein Autokindersitz, Kleidungsstücke, Einweggrill und Grillanzünder gefunden.
»Beute« umgemünzt
Auch wieder mit als Kooperationspartner dabei war der Verein Terra Tech Förderprojekte. Die Hilfsorganisation unterstützt viele Projekte überall auf der Welt. Von Terra Tech akquirierte Sponsoren sorgten dafür, dass das Umweltengagement entsprechend in finanzielle Unterstützung für junge Menschen in Äthiopien umgemünzt wird. »Die sperrigen Teile und Müllsäcke haben wir im Anschluss am Servicehof gewogen, um die Höhe der Spendensumme zu ermitteln«, erklärte Jürgen Wiegand. Dabei sind in diesem Jahr insgesamt 1.200 Euro zusammengekommen.
Dank der Unterstützung der Vereinigung Marburger Kanufahrer, die in diesem Jahr zum ersten Mal »in See stachen«, reichte das Einsatzgebiet bis zum Wehrdaer Wehr. Allein zwischen Afföller und Wehr wurden 60 Kilogramm Müll gesammelt.