17. Juli 2023, 13:00 Uhr

Butzbach

400 Einsatzkräfte bekämpften Waldbrand

Ein Waldbrand bei Butzbach hielt die Feuerwehr lange in Atem. Dabei drohte den Einsatzkräften eine besondere Gefahr.
17. Juli 2023, 13:00 Uhr
Das Löschen des Waldbrandes fiel aufgrund von Munitionsresten auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz besonders gefährlich aus. Foto: Feuerwehr Stadt Butzbach

Am frühen Abend des 9. Juli wurde die Butzbacher Feuerwehr zu einer unklaren Rauchentwicklung im Bereich des Degerfeldes gerufen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen Waldbrand im Umfeld eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in der Nähe des Solarparks bei Butzbach handelte.

Umliegende Ortsteilfeuerwehren sowie Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet wurden zur Brandbekämpfung und -verteidigung alarmiert. Außerdem rückten speziell auf die Waldbrandbekämpfung ausgebildete Einsatzkräfte aus Darmstadt-Dieburg sowie die Feuerwehr Frankfurt mit Spezialpumpen an und stellten die Wasserversorgung her.

Feuer auf ehemaligem Truppenübungsplatz

Da sich die ersten Löscharbeiten aufgrund der im Boden befindlichen Munition als zu gefährlich für die Einsatzkräfte erwiesen, wurden diese zunächst aus dem Einsatzgebiet zurückgerufen und außerhalb einer Schutzzone von 1.000 Metern im Bereitstellungsraum auf dem Butzbacher Stützpunkt gesammelt.

In Abstimmung mit dem Kampfmittelräumdienst wurde die weitere Einsatzplanung abgestimmt und gegen 2.30 Uhr konnten Einsatzkräfte wieder zur Einsatzstelle vorrücken und mit der Brandbekämpfung fortfahren. Oberste Priorität hatte dabei der Schutz des angrenzenden Wohngebietes im Degerfeld. Zudem wurden an den beiden Verteidigungslinien sogenannte Kreisregler installiert, die das umliegende Waldgebiet bewässern und somit eine weitere Brandausbreitung verhindern sollten.

Günstige Witterungsbedingungen und das professionelle Vorgehen der Einsatzkräfte sorgten schließlich dafür, dass der Brand auf einer Fläche von rund 75.000 Quadratmetern in den frühen Morgenstunden unter Kontrolle gebracht werden konnte. Zu Spitzenzeiten waren insgesamt rund 400 Einsatzkräfte mit 50 Fahrzeugen im Einsatz. Zudem waren 150 Feuerwehrleute noch mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt, die mehrere Tage in Anspruch nahmen.

Ein sofortiges Waldbetretungsverbot wurde zwischen Kernstadt, L3053 zwischen Waldsiedlung Hausen-Oes, Ebersgöns und Pohl-Göns angeordnet. Entsprechende Beschilderungen an den gesperrten Waldeingängen sind zwingend zu beachten. Außerdem bleibt das Schrenzerbad aufgrund von Löschwassermaßnahmen bis auf Weiteres geschlossen. Auch der kostenlose Shuttle-Bus zum Freibad wurde daraufhin eingestellt.

Brandstiftung vermutet

Die Wetterauer Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung, da sich die Flammen nach aktuellen Erkenntnissen nahezu zeitgleich von mehreren Stellen aus ausgebreitet haben. Sachdienliche Hinweise werden weiter unter 06031 6010 erbeten.

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