12. September 2018, 14:08 Uhr

Farbe bekennen

Eröffnung der Sonderausstellung Anabas-Literaturplakate

Kürzlich wurde durch Dr. Peter Ihring vom Förderverein Stadtbibliothek Lich im Rahmen von »Kunst in Licher Scheunen« die Sonderausstellung »Anabas-Literaturplakate aus dem Jahr 1968« eröffnet.
12. September 2018, 14:08 Uhr
»Mit roter Farbe kann man...« (Bild: kjg)

Gezeigt werden neun Serigrafien, die gemeinsam von Autoren und Grafikern geschaffen worden sind, und sowohl Texte als Grafiken enthalten.

Diese sind während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek dienstags bis freitags von 16.00 bis 18.00 Uhr, samstags von 11.00 bis 13.00 Uhr und sonntags von 14.00 bis 16.00 Uhr im Obergeschoss zu sehen.

Der Licher Günter Kämpf, der bis 2010 den von ihm gegründeten Anabas-Verlag in Wetzlar führte, stellte den Verlag und seine Aktivitäten sowie die Kunstwerke und die Künstler vor. 1968, die westdeutsche Studentenbewegung befand sich nach dem Tod von Benno Ohnesorg, auf ihrem Höhepunkt, war der Verlag gerade mal zwei Jahre alt. Kämpf versuchte Autoren und Grafiker zur Zusammenarbeit zu bewegen. »Immerhin schafften wir es neun Exponate, alle Serigrafien, herzustellen.«, blickte Kämpf zurück. Die Auflage habe sich auf 50 Stück belaufen, davon seien 20 signiert und nummeriert worden, so Kämpf. Auf dem ersten Messestand des Anabas-Verlages auf der Frankfurter Buchmesse seien die Werke präsentiert worden.

Die Anabas-Literatur-Plakate im Format 40 mal 70 cm enthalten sowohl Texte, teilweise Figurentexte und Gedichte, als auch Grafiken mit überwiegend kritischem Bezug zur damaligen Zeit. So sind auch die Gedichte und Grafiken »Hoch erhobenen Atomkopfs« von Peter Lehner/Irene Thiel-Peschick und »Deutschland« von Horst Bingel/Irene Thiele/Peschick einzuordnen. Bingel, ein bekannter Frankfurter, sei im Radio aufgetreten und habe sich nicht gescheut, seine Gedichte laut in der Straßenbahn vorzutragen. Er habe in der Literatur eine Art Volksnahrung gesehen, die jedem zugänglich sein sollte. Auch habe es Bezüge zur Pop-Kunst gegeben, wie bei dem Werk »Mit roter Farbe kann man...« von Hans Mühlethaler und Jobst Meyer.

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