Aus den Boxen erschallen die Bässe, vor der Bühne tanzende Menschen und wo man nur hinschaut gute Stimmung und lockere Atmosphäre.
Elf DJs in elf Stunden – damit lockte das erste »WunderLich«-Festival im Licher Waldschwimmbad am Samstag weit über 1000 Techno-Fans mitten ins Herz der Natur. Dabei stand besonders eines im Zentrum des Festivals: Die Regionalität. Denn alle DJs und alle Stände kamen direkt aus der Region: Wie beispielsweise das DJ-Kollektiv »Ritter Bronko« aus Gießen, das von Daniel Nigbur und Simon Cinnamon ins Leben gerufen wurde. Daneben stand mit Daniel Thünemann auch ein waschechter Licher hinter dem Mischpult und mit Kevin Port ein Pohlheimer. Aber das ist natürlich nur eine kleine Auswahl der Personen, die die Gäste hier zum tanzen und feiern brachten.
Wer nach dem vielen Tanzen auch mal etwas Abwechslung brauchte, der konnte sich mit einem Sprung ins Wasser abkühlen oder eine Runde Beachvolleyball spielen.
Insgesamt rechneten die Veranstalter mit 1200 bis 1400 Besuchern die über den Tag das Festival-Gelände aufsuchten. Viele kamen, da sie Fans der heimischen DJs sind. Andere ließen sich einfach von der wuchtigen Mischung aus House und Techno treiben. Gefallen hat es aber fast allen: »Ich hoffe das gibt es nächstes Jahr wieder«, sagt einer der Tanzenden in einer kurzen Pause. Ein Wunsch dessen Erfüllung noch nicht ganz sicher ist. Denn ob sich der Wunsch der Besucher nach einer Neuauflage im nächsten Jahr erfüllen wird, das steht noch in den Sternen: »Das liegt erst einmal an den harten Zahlen und Fakten«, sagt Uwe Port, Mitorganisator des »WunderLich«. Und noch ein Aspekt ist ausschlaggebend: »Der Großteil der Organisation hing an vier Mitgliedern des Vereins«, berichtet der Vorsitzende des SEK-Licher Waldschwimmbad Joachim Siebert. »Das können wir auf Dauer so nicht stemmen«. Deshalb wäre es dem Vereinsvorstand am liebsten, man fände einen Veranstalter für das regionale Festival im kommenden Jahr. Besonders schwierig sei es gewesen, die verschiedenen Auflagen für Sicherheit, Umweltschutz und Lärmschutz auf dem Gelände zu verwirklichen. »Aber wir haben alles gut geschafft – allerdings haben wir auch einige Sachen entdeckt, die besser hätten laufen können«, berichte Port weiter.
Eine Besonderheit ist aber sicherlich auch der Zweck des Festivals: Denn die Einnahmen fließen in den Erhalt des Licher Waldschwimmbads. Mit den Einnahmen soll unter anderem eine Kinderrutsche mit Wasser fürs Schwimmbad angeschafft werden. »All die Menschen die hier tanzen tun das gewissermaßen für das Schwimmbad«, erklärt der Vorsitzende des SEK-Licher Waldschwimmbad Joachim Siebert. Deshalb freute man sich im Verein auch darüber, dass es so viel Unterstützung aus der Stadt gab. So verkaufte der Rewe-Markt auf dem Festivalgelände Snacks und Getränke – zu durchaus niedrigen Preisen, wenn man es mit ähnlichen Veranstaltungen vergleicht.
Damit das ganze auch so funktionierte waren rund 80 Helfer auf dem Gelände und unterstützten die Organisatoren des SEK-Licher Waldschwimmbad bei dem Festival. Für den Verein bedeutete das Festival aber vor allem eins: Sehr viel Arbeit. Denn mit dem »WunderLich« stemmte der Vereinsvorstand zum ersten Mal alleine ein solches Festival. Zwar stand das Waldschwimmbad in den letzten Jahren immer wieder unter dem Zeichen von »Familie im Takt«, aber nach dem Ausfall im vergangenen Jahr ist eine Fortsetzung dieses ungewiss. »Eigentlich wollten wir das Festival überhaupt nicht organisieren«, erzählt Siebert weiter. »Aber wenn man sich die gute Stimmung und das Flair hier anschaut, wissen wir wofür wir das auf uns genommen haben«.