16. Mai 2018, 16:11 Uhr

GesaHu

Darstellendes Spiel der GesaHu

Mit ihrer neuen Darstellendes-Spiel-Produktion haben Schüler der Hungener Gesamtschule es geschafft, am Hessischen Schultheatertreffen teilzunehmen.
16. Mai 2018, 16:11 Uhr

Unter der Leitung von Daniel Komma behandeln die Sechstklässler in ihrem selbst entwickelten Stück »Piraten« das Thema Mobbing. Doch bevor es Mitte Juni zum Festival nach Schlitz geht, steht am kommenden Mittwoch, den 23. Mai die Premiere in Hungen vor der Tür.

»Wir haben das Rennen gemacht«, sagt Daniel Komma stolz und meint damit die Sechstklässler und das Stück, dass er mit ihnen im Fach Darstellendes Spiel entwickelt hat. »Wir gehören zu den zehn Schulen, die am Hessischen Schultheatertreffen in der Landesmusikakademie Hessen in Schlitz teilnehmen. Diesmal hatten sich über 30 Schulen dafür beworben.« Gut eine Woche vorher war eine Bewertungskommission in Hungen zu Gast, hat den Mädchen und Jungen bei den Proben zugeschaut und kleine Anmerkungen gemacht. Beim Hessischen Schultheatertreffen gehe es um die Auswahl von Gruppen, die unter den an ihrer Schule gegebenen Bedingungen mit ihren spezifischen Schülern originelle Lösungen für sowohl pädagogische als auch ästhetische Herausforderungen finden, erläutert der Veranstalter. Nach diesen Kriterien haben die Juroren auch ihre Auswahl getroffen.

In Schlitz werden die Hungener Schüler dann ihr Stück »Piraten« den anderen Teilnehmern zeigen und an Schülergesprächsrunden und Workshops teilnehmen. Dass sie genommen wurden, freut die Schüler riesig, doch erst einmal steht die Premiere in Hungen an und für diese feilen die Sechstklässler an den letzten Feinheiten. Inhaltlich geht es in »Piraten« um den Jungen Willy, der von seinen Mitschülern gemobbt wird. Auch Lucy weiß wie es sich anfühlt, ausgegrenzt zu werden. Beide mögen »Das große Buch der Piraten« und so tauchen sie ein in eine spannende Piratenwelt in der sie versuchen, zwei verfeindete Gruppen miteinander zu versöhnen. Und weil sie auf der Pirateninsel sehr viel Mut bewiesen haben, brauchen sie auch in der richtigen Welt keine Angst mehr haben. Denn nur wer Angst hat, ist angreifbar.

Wie entsteht Mobbing? Wie fühlt es sich an? Und wie kann ich mich dagegen wehren? Dass die Themen Mobbing und Ausgrenzung den Schülern nahe gehen, beweisen nicht nur die Tränen, die bei so mancher Probe geflossen sind. »Wir haben gespielt und mussten weinen, weil die Freundin in der Szene gemobbt wurde«, erzählen die Mädchen. Aber auch im echten Leben hat jeder der Zwölf- und Dreizehnjährigen Mobbing schon in der ein oder anderen Form erlebt. »Ich wurde in der Grundschule schon oft gemobbt«, bekennt Lisa und Shirin fügt hinzu: »Früher habe ich mich nicht getraut hinzugehen, wenn jemand gemobbt wird. Jetzt ist das anders.«

Die Schüler möchten deshalb auch ein Signal setzen und die Zuschauer zum Nach- und Umdenken bewegen. Die Menschen, die gemobbt werden, sollen sich an Verwandte und Freunde wenden, die zu ihnen stehen. »Die Leute, die mobben, sollen aufhören«, sagen die Schüler. »Es ist armselig Leute zu mobben. Es ist unfair und kindisch, peinlich, feige, schmerzhaft, grausam, respektlos und einfach nur unnötig.«

Sehen kann man »Piraten« am Mittwoch, den 23. Mai und Donnerstag, den 24. Mai, jeweils um 19.00 Uhr in der Aula der Gesamtschule Hungen. Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss an die etwa 40-minütige Aufführung zeigt die andere Profilgruppe Darstellendes Spiel (Jahrgang 6) unter der Leitung von Kristina Ruppel das Stück »Elis Reise«, bei dem es um einen verarmten Zirkus, ein behindertes Mädchen und eine Geschichte von Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Fantasie geht.

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