Ober-Bessingen (de). Kurz zuvor hatte Philipp Wellhöfer die Karte mit dem Dorfnamen aus der Lostrommel des »Dollen Dorfs« gezogen. Als das Fernsehteam dann um kurz nach 21.00 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus eintraf, warteten knapp 100 Bürger auf sie.

Schnell wurde gemeinsam festgelegt, womit sich der Ort am Samstagabend dem Fernsehpublikum präsentieren würde. Das Ober-Bessingen viel zu bieten hat, weiß man hier schon lange – und nun weiß es auch ganz Hessen. Gut, den Krippenweg konnte man im Frühling nicht aufbauen, auch wenn dieser mittlerweile genauso bekannt wie das Wahrzeichen des Ortes ist: die Pforte. Über ihre Geschichte und den Umbau berichteten das Mundart-Duo »Kall und Erwin« dem Fernsehteam. Ein weiteres inoffizielles Wahrzeichen des Dorfes ist die Traktorengalerie auf einer Garage in der Dorfmitte. Im Hof dahinter hängt ein buntes Sammelsurium an alten Gegenständen, von Uhren über Tonkrüge bis Straßenschilder. Werner Koch hat es zusammengetragen. Nicht schlecht staunte der HR-Reporter Philipp Wellhöfer, als man ihm berichtete, dass es im Dorf einen Lift gäbe – und diesen speziell für Ziegen. Pia und Dietmar Stoll zeigten ihm dann die Anlage. Diese war notwendig geworden, da der Stall aus Platzgründen im ersten Stockwerk der Scheune liegt, die Burenziegen jedoch nur ungern Treppe steigen.

Ein Blick in das Atelier des Künstlerehepaares Reinhardt Arndt und Daphne Tula-Arndt sowie ein Besuch an der Kneippanlage des Dorfes – auch als Pegelmessstelle der Wetter bekannt – rundete den Film ab. Reporter Wellhöfer, Kameramann Marcus Bär, Lichttechniker Jens Lupek und Tonmann Bernhard Türcke haben ein liebevolles und augenzwinkerndes Dorfporträt geschaffen. Übrigens: Bis Ober-Bessingen nun im Wettbewerb um den Titel »Dolles Dorf« antreten wird, wird noch exakt ein Jahr vergehen: Erst 2019 startet die Vorrunde. Dieses Jahr will aber Villingen die Chance nutzen, ins Finale auf dem Hessentag zu gelangen.