17. Januar 2018, 12:54 Uhr

Stadtsanierung

Endspurt in der Stadtsanierung

Die Hungener Innenstadtsanierung geht auf die Zielgerade: Mit der derzeit laufenden Sanierung in der Obertorstraße 39 steht das letzte große Projekt in der Hungener Innenstadt an.
17. Januar 2018, 12:54 Uhr
Das Gebäude in der Obertorstraße 39 ist eines der letzten das saniert wird. (Bild: cho)

Derzeit entstehen in dem Gebäude, in dem sich ehemals die Bäckerei Frutig befunden hat, sieben Wohnungen auf rund 330 Quadratmetern hinter der historischen Fachwerkfassade. Bereits auf den ersten Blick können Passanten bemerken, dass sich hier in den vergangenen Monaten einiges getan hat.

Sechs Jahre lang hatte sich das Haus, das aus einem dreigeschossigen Fachwerkbau aus Eichenholz besteht und aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt, im Besitz der GSW befunden, bevor es Gerhard Jockel im vergangenen Sommer übernahm. Nun ist die Sanierung beinahe abgeschlossen. Derzeit geht der zuständige Architekt und Bauleiter Berchtold Büxel davon aus, dass die Wohnungen ab dem kommenden April bezugsfertig sind. Derzeit sind im Inneren noch die Handwerker an der Arbeit – eigentlich war mit einer Fertigstellung im Dezember gerechnet worden, aber verschiedene Schwierigkeiten wurden erst während der Sanierung bekannt. So mussten auch Teile des Fachwerks ersetzt und die Deckenhöhen verändert werden. Im Hof hinter dem historischen Gebäude entstand ein zusätzlicher Neubau, der sich an den Fachwerkbau anschließt. Und auch im Inneren hat sich viel getan: »Als wir uns das Gebäude 2016 zum ersten Mal angeschaut haben, dachten wir zuerst an einen kompletten Abriss«, erklärt Büxel weiter. Aber die Denkmalschutzbehörde äußerte den Wunsch, dass die Außenfassade erhalten bliebe. Das Gebäude wurde komplett entkernt – nur die Fassade blieb erhalten. Das Schaufenster im Erdgeschoss wurde entfernt. Der schönste Ort in dem komplett sanierten Haus befindet sich ganz oben: Hier entstand eine große Dachterrasse von der man einen wunderbaren Blick auf die Hungener Kirche und den Hoherodskopf hat – und mit kleineren Abstrichen auch auf den Marktplatz. Ein besonderes Anliegen war Jockel auch die Erhaltung des sogenannten »Hessischen Mann« – einer besonderen Anordnung der Holzbalken an der Außenfassade die typisch für die fränkisch-hessische Fachwerkbauweise ist. Die komplette Sanierung war eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, was man auch daran erkennen kann, dass die ursprünglich angesetzten 710.000 Euro nicht ausreichen werden. Ein Zuschuss von 45.000 Euro stammt aus den Fördermitteln von Bund und Ländern zur Stadtsanierung. Für Gerhard Jockel und seine Lebensgefährtin Elke Patzer ist es bereits das dritte Objekt in Hungen, dass sie verwirklichen. »Ich bin für den planerischen und sie für den kreativen Bereich zuständig«, erklärt Jockel lächelnd bei der Begehung des Gebäudes. Dass sich Jockel dem ehemals unansehnlichen Haus in bester Lage widmet, bezeichnet Bürgermeister Wengorsch als einen »Glücksfall für die Stadt«. Und weiter: »Die Sanierung hier ist eine rund um gelungene Sache«.

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