Kloster Arnsburg (cho). Sicherlich 500 Gäste hatten sich hier eingefunden um der traditionsreichen Messe zu folgen, darunter in diesem Jahr auch Ministerpräsident Volker Bouffier.
Die Predigt hielt Pfarrer Dr. Ulrich Becke aus Bad Nauheim. In der Predigt wurde selbstverständlich großer Wert auf die Legende des Heiligen Hubertus gelegt (das Symbol des Heiligen, der Hirsch mit dem Kreuz im Geweih, kennen heute viele von einer beliebten Kräuterlikör Marke), doch auch Bibelstellen, die sich mit dem Thema Mensch und Tier auseinandersetzen wurden zitiert. »Der Mensch soll sich als Erhalter und Bewahrer des Lebens verstehen«, so Becke.
Passend zum diesjährigen Lutherjahr leitete Pfarrer Dr. Ulrich Becke seine Predigt mit den Worten »Luther und die Jagd« ein. Auch wenn Luther selbst kein Waidmann war. Die Kollekte des Gottesdienstes war für waldpädagogische Maßnahmen gedacht. Dazu gehören unter anderem Waldlehrpfade und Schulungen zum Thema Wald in Schulen und Kindergärten. An der Gestaltung der Hubertusmesse wirkte auch das Parforcehorn-Corps »Hoher Vogelsberg« unter Leitung von Paul Momberger mit. Zum »Jägerschlag« spielte zudem die Bläsergruppe des Jagdvereins Hubertus Gießen »Gruß den Jungjägern«. Die Hubertusmesse gibt es in dieser Form seit den 1970er Jahren im Gießener Land. Auch an die tierischen Jagdhelfer wird bei dem Gottesdienst gedacht und so waren rund um den Altar auch Jagdhunde und drei Jagdfalken zu Gast.
Zum Programm der jährlich stattfindenden Messe gehörte auch in diesem Jahr wieder die Aufnahme von Jungjägern in die Gemeinschaft der Gießener Jäger. Insgesamt 34 Teilnehmer verzeichnete der Verein beim »Grünen Abitur« in diesem Frühjahr – bestanden haben damals 30 ihre Prüfung, drei weitere dann in der Nachprüfung Anfang des Herbst. Nun empfingen sie den traditionellen »Jägerschlag«, der die traditionelle Aufnahme der Jungjäger darstellt und sie zumindest offiziell zu Waidmännern macht: »Aber nicht die Prüfung oder der Jägerschlag macht den Jäger aus, sondern das sittliche und ethisch richtige Verhalten im Umgang mit Wild und Wald«, erklärte der Vorsitzende des Jagdvereins »Hubertus« Dieter Mackenrodt. »Nicht die Flinte macht den Jäger, sondern das Herz – haltet euch bei jeglichem jägerlichen Werk auch immer einen Spiegel vor.«