30. Juli 2024, 18:54 Uhr

Einkommen MEDIANEINKOMMEN

3700 Euro brutto im Durchschnitt in Gießen

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht die Entgeltstatistik 2023. Die Gehälter sind um 4,1 Prozent gestiegen.
30. Juli 2024, 18:54 Uhr
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In Gießen erhalten Mitarbeiter monatlich im Schnitt rund 133 Euro mehr als im Jahr zuvor. Foto: Agentur für Arbeit Gießen

Dass es auf regionaler Ebene und branchenspezifisch deutliche Einkommensunterschiede gibt, zeigt die neu veröffentlichte Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit Stichtag 31. Dezember 2023. Im vorliegenden Zahlenwerk wertet die Arbeitsagentur die mittleren Bruttoeinkünfte (Medianeinkommen) nach Regionen, Personenmerkmalen und Branchen aus.

Beim Vergleich der Einkünfte von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende) belegt Hessen mit einem mittleren Einkommen von 4087 Euro den dritten Platz. Die höchsten Medianentgelte erzielten Vollzeitbeschäftigte in Hamburg mit 4304 Euro und Baden-Württemberg mit 4134 Euro. Bundesweit liegt der Mittelwert bei 3796 Euro. Gegenüber dem Jahr 2022 sind die Löhne und Gehälter somit um 150 Euro oder 4,1 Prozent gestiegen. Das deutliche Plus erklärt sich insbesondere mit Entgeltzuwächsen in Folge von höheren Tarifabschlüssen.

Männer erhalten rund 250 Euro mehr

In Gießen verdienten Mitarbeiter im Mittel 3774 Euro monatlich und damit 133 Euro mehr als noch im Vorjahr. Der durchschnittliche Monatslohn im Wetteraukreis liegt bei 3640 Euro, was 173 Euro höher liegt als noch 2022. Mit monatlich 3472 Euro ist der Vogelsbergkreis agenturweit der Landkreis mit dem vergleichsweise geringsten mittleren Einkommen. Geschlechtsspezifisch traten auch im Agenturbezirk Gießen unter den Vollzeitbeschäftigten Unterschiede auf. Männer verdienten in Gießen 3869 Euro und somit 254 Euro mehr als vollzeitbeschäftigte Frauen (3615 Euro). Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern verkleinerte sich damit zum Vorjahr um sieben Euro. Ebenfalls geringer im Vergleich zum Jahr 2022 fiel der geschlechtsspezifische Unterschied im Vogelsbergkreis aus, wo Frauen (3216 Euro) durchschnittlich 336 Euro weniger verdienten als männliche Vollzeitbeschäftigte (3552 Euro). Die Gender-Pay Gap vergrößerte sich um 19 Euro in der Wetterau, wo Frauen im Schnitt 3449 Euro und die Männer 3733 Euro einnahmen.

Besonders auffällig ist weiterhin, dass das Entgelt stark vom Qualifikationsniveau abhängt. Während ungelernte Arbeitskräfte in Gießen 2777 Euro erzielten, brachten Fachkräfte 3569 Euro mit nach Hause. Ähnlich verhält es sich im Vogelsbergkreis, wo Menschen in Anlerntätigkeiten 2737 Euro im Durchschnitt erhielten und Facharbeiter 3412 Euro. Das mittlere Einkommen für ungelernte Arbeitskräfte in der Wetterau lag bei 2632 Euro. Facharbeiter verdienten durchschnittlich 3471 Euro. Bundesweit erzielten Akademiker im Median 5688 Euro und zählen damit zu den Spitzenverdienern. Fachkraft werden lohnt sich damit auch finanziell, was die Statistik klar verdeutlicht. Daher bietet die Arbeitsagentur mit der Berufsberatung vor und im Erwerbsleben ein bundesweites und umfangreiches Beratungsangebot sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene an. Beratungstermine können unkompliziert online vereinbart werden. Auch Arbeitgeber können sich an den Arbeitgeberservice zwecks Beratung wenden, wenn es um Beschäftigtenqualifizierung geht. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.arbeitsagentur. de/vor-ort/giessen.

Die Veröffentlichung differenziert zudem nach Nationalitäten, Altersstrukturen und Branchen. Die vollständige Entgeltstatistik gibt es unter www.bit.ly.

Das Medianeinkommen bezeichnet die Einkommenshöhe, von der aus die Anzahl der Personen mit niedrigeren Einkommen gleich groß ist, wie die der Personen mit höheren Einkommen. Damit definiert der Median das mittlere Einkommen. Die Berechnung von Mittelwerten - wie dem arithmetischen Mittel - ist methodisch nicht sinnvoll, da die tatsächlichen Bruttomonatsentgelte oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze nicht bekannt sind. Der Medianwert ist hingegen geeignet, um die Streuung der Entgelte zu charakterisieren. Der Median hat im Gegensatz zum arithmetischen Mittel zudem den Vorteil gegenüber sogenannten Ausreißern, also Werten, die extrem von anderen Werten abweichen, robust zu sein.

(red)



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