15 Minuten Arbeitsniederlegung am Stadttheater Gießen: Zwischen 12.45 und 13 Uhr folgten am Mittwoch viele am Haus beschäftigte Künstler und Bühnenschaffende dem gemeinsamen Streikaufruf der vier Künstlergewerkschaften BFFS, GDBA, unisono und VdO und demonstrierten damit für die Übernahme des aktuellen VöD-Abschlusses für die künstlerisch und künstlerisch-technischen Bühnenbeschäftigten.
Schauspieler Roman Kurtz erläuterte den Hintergrund dieses Kurz-Streiks: In den vergangenen Monaten hätten die vier Künstlergewerkschaften hart mit dem Deutschen Bühnenverein verhandelt und einen Teilabschluss mit Regelungen zu Arbeitszeit und Planbarkeit der Arbeit erreicht. Aktuell gehe es um die Gleichstellung mit den Bediensteten im Öffentlichen Dienst. Bisher seien die Ergebnisse der Tarifabschlüsse für den Öffentlichen Dienst immer komplett übernommen worden. Doch das wolle der Deutsche Bühnenverein jetzt ändern und nur noch einem Teil des Tarifabschlusses zustimmen und ihn umsetzen. Dagegen setzen sich die Gewerkschaften zur Wehr. »Wir lassen uns nicht abspeisen. Keinen Öffentlichen-Dienst-light-Abschluss«, rief Kurtz kämpferisch.
»Wir wollen damit ein Zeichen der Solidarität setzen«, sagte Schauspielerin Anne-Elise Minetti über die Aktion. Die Aufführungen am Abend waren nicht von der Arbeitsniederlegung betroffen.