13. Januar 2025, 18:04 Uhr

Schutzbereich Nord

Wehrführer Klaus Kessler verabschiedet

Nach 30 Jahren trat das »Feuerwehr-Urgestein« mit 65 Jahren in den Ruhestand. Ausgestattet mit hoher fachlicher und menschlicher Kompetenz, war er ein Glücksfall für die heimische Wehr.
13. Januar 2025, 18:04 Uhr
WHK
Bewegender Moment: Jörg Schmidt (7.v.l.) verabschiedet Wehrführer Klaus Kessler nach 30 Jahren in diesem Amt, überreicht Präsent und »Feuerkorb« als Dank. Umringt von den neu Beförderten, dem neuen Wehrführer Nord, Pascal Wahl (3.v.l.), und Gemeindebrandinspektor Marcel Hänsel (r.). Foto: Waldschmidt

Dies war nicht nur für den neuen Schutzbereich Nord der Biebertaler Feuerwehr ein bewegender Moment: Nach 30 Jahren als Wehrführer trat das »Feuerwehr-Urgestein« Klaus Kessler mit 65 Jahren in den verdienten Ruhestand.

Der gebürtige Niederweidbacher, der der Liebe wegen mit 26 Jahren nach Frankenbach kam, dort eine Familie gründete, war stets ein Garant für die personelle und technische Weiterentwicklung der Feuerwehr, zunächst in Frankenbach, und dann im neuen Schutzbereich Nord.

Glücksfall

»Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht«, konstatierte Kessler vor einigen Jahren. Denn er war viele Jahre Berufsfeuerwehrmann der Frankfurter Feuerwehr. Ein »Glücksfall« für die heimische Wehr.

Ausgestattet mit hoher fachlicher und menschlicher Kompetenz, führte Klaus Kessler die Frankenbacher Wehr und den Schutzbereich Nord mit Krumbach und Frankenbach stets besonnen und mit »ruhiger Hand«, hatte »das Ohr an den Feuerwehrleuten«. Sein Augenmerk galt stets auch der Nachwuchsarbeit in der Kinder- und Jugendfeuerwehr und konnte auch hier stets auf engagierte Feuerwehrleute zählen.

Ferner war er entscheidend an der wachsenden Präsenz der Feuerwehr im Ortsgeschehen und bei Veranstaltungen beteiligt. Kessler reiht sich ein in die »Garde« der äußerst verdienten Feuerwehrmänner wie Georg-Philipp Duchardt, Karl Milchsack, Wilhelm Lapp und Ernst Klenner, Henning Schmidt um nur einige zu nennen.

Dem langjährigen Weggefährten und langjährigen Vorsitzenden der Frankenbacher Wehr, Jörg Schmidt, war es sodann vorbehalten, Verdienste und Engagement Kesslers, auch bei vielen Einsätzen zum Schutz der Menschen und der Rettung von Hab und Gut, zu würdigen: »Es ist ganz selten, dass jemand 30 Jahre Wehrführer ist - dazu noch zwei Jahre als stellvertretender Wehrführer im Vorfeld - und dieses Amt so lange begleitet und dies mit viel Engagement. Für diese lange Zeit haben wir Dir gleich zwei Präsente besorgt: einen Feuerkorb aus Metall«, um das Ambiente des »Kessler’schen« Gartens aufzuhübschen samt einem Sack Holz. Außerdem haben wir für den Modellbau-Hobbybastler einen Gutschein der Bastlerzentrale beigelegt.«

Schmidt freute sich für die Feuerwehrkameraden, dass Klaus Kessler der Alters- und Ehrenabteilung mit seiner großen Erfahrung weiter erhalten bleibt und dankte ihm herzlich für seinen Einsatz und vieles, das erreicht werden konnte.

Wissen und Erfahrung

Gemeindebrandinspektor Marcel Hänsel hob das große Wissen und die Erfahrung von Klaus Kessler hervor und dankte ihm für die engagierte geleistete Arbeit auf vielen »Feldern« der Feuerwehrarbeit. - Der scheidende Wehrführer dankte und führte aus »Ich verlasse eine gute Mannschaft, ein tolles Team nach so vielen gemeinsamen Jahren, eine starke Gemeinschaft. Feuerwehr ist seit meinem 13. Lebensjahr mein Leben«, 30 Jahre war es mein Beruf. Insgesamt war ich 52 Jahre aktiv im Dienst der Feuerwehr und scheide nun aus Altersgründen aus. Jetzt kann ich mich mehr der Familie und meinem Enkel widmen. - »Ich träumte als junger Mensch, Feuerwehr wäre Freude. Ich erwachte und die Feuerwehr war Pflicht. Ich übernahm die Pflicht und es war Freude«", schloss der Wehrführer. Neuer Wehrführer ist Pascal Wahl.

Für das Jahr 2024 bilanzierte Wehrführer Klaus Kessler in seinem letzten Bericht 26 Einsätze im Schutzbereich Nord plus drei Brandschutzsicherheitsdienste, die mit insgesamt 1351 Einsatz-Stunden zu Buche schlugen. Waren es bei den Hilfeleistungen überwiegend kleinere Einsätze wie Bäume auf der Straße, Ölspuren, Türöffnungen. Größere Hilfeleistungen waren bei sechs Einsätzen auf der Landesstraße 3047 im Bereich Isselscheid/Dünsberg-Parkplatz bei Verkehrsunfällen mit mehreren leicht und auch Schwerverletzten notwendig. Beim größten Unfall waren drei Fahrzeuge beteiligt. Da ein Auto ein E-Auto war, war bei der Absicherung und Bergung besondere Aufmerksamkeit bei der Bergung erforderlich. Zu den vier Brandeinsätzen gehörten ein Garagenbrand, ein Heckenbrand, ein vermutlicher Wohnungsbrand. Größter Einsatz war der Scheunenbrand in Lollar, bei dem die Wehr die Brandwache beim Abladen der Brandreste auf einem nahe gelegenen Acker des Bauernhofes übernahm. Die Zahl der eingesetzten Einsatzkräfte lag im Durchschnitt bei 10. 57 Übungen, davon 23 für die Leistungsübung, wurden absolviert. Bei den restlichen 34 Übungen war eine zusammen mit der Feuerwehr Hohenahr-Erda und eine Waldbrandübung am Dünsberg enthalten. Die Übungen im Bereich Nord fanden abwechselnd in Frankenbach und Krumbach statt. Insgesamt wurden 2.100 Übungsstunden geleistet.

42 Einsatzkräfte

28 Lehrgänge und Seminare wurden von 17 Einsatzkräften besucht. »Die Zusammenarbeit bei Übungen und Einsätzen der beiden Feuerwehren im Schutzbereich Nord ist gut«, konstatierte Kessler. Die Einsatzabteilung zählt 42 Einsatzkräfte (12 Frauen und 30 Männer. Er dankte den Gemeindebrandinspektoren, Einsatzleitern, den Ausbildern, Gerätewarten, der Jugendwartin, der Minifeuerwehrwartin und den zahlreichen Betreuern für die geleistete Arbeit sowie der Gemeinde Biebertal für die gute Zusammenarbeit. Jugendfeuerwehrwartin Nathalia Wahl berichtete, dass ein gemeinsamer Berufsfeuerwehrtag und die Großübung aller Biebertaler Jugendfeuerwehren stattfand. Die Werkfeuerwehr der Firma Schunk wurde besucht. Ein »Jubiläums-T-Shirt« zum 30jährigen Bestehen wurde kreiert und angeschafft. - die Leiterin der Kinderfeuerwehr, Sina Blahusch, berichtete über die Aktivitäten der Kinderfeuerwehr, die jetzt 27 Kinder (13 in Krumbach und 14 in Frankenbach) zählt. Der Rettungswagen war zu Besuch. Highlight war die gemeinsame Übernachtung im Feuerwehrgerätehaus in Frankenbach. - Gemeindebrandinspektor Marcel Hänsel ernannte Tim Antosch, Louis Gilbert und Lars Kinzenbach zum Feuerwehrmann, Philipp Hofmann zum Oberfeuerwehrmann und Amelie Hofmann zur Oberfeuerwehrfrau. Die Aktiven wählten Pascal Wahl zum neuen Wehrführer, Lukas Gerlach zum 1. Stellvertreter und David Schad zum 2. Stellvertreter. Zum 2. Stellvertretenden Jugendwart wurde Tim Antosch gewählt. Im Anschluss fand ein geselliges Beisammensein statt.



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