Ortshistoriker, Pädagoge, Dorfmensch: Das ist Ekkehardt Löw. Der Heimat- und Geschichtsverein (HuGV) Frankenbach würdigte jetzt während des Film- und Liederabends seinen Aktivposten. Löw hatte das Amt des Vorsitzenden 36 Jahre lang mit großem Engagement, Weitsicht und dem Initiieren vieler kulturhistorischer und geselliger Veranstaltungen sowie der Veröffentlichung zahlreicher historischer Bücher und Beiträge entscheidend geprägt.
»Wir-Gefühl« entstanden
Zu den Höhepunkten zählte die 700-Jahr-Feier Frankenbachs, die auch zu einem neuen »Wir-Gefühl« und einer stark motivierten Dorfgemeinschaft geführt hatte. Hierfür gab es von den 100 Besuchern im Bürgerhaus stehende Ovationen und eine visuelle Hommage an Ekkehardt Löw, kreiert aus nahezu vier Jahrzehnten von Artur Ruppert.
Ob Einweihung des Heimatmuseums, Übergabe des Dorfmittelpunktes Brunnenplatz in »Alt-Frankenbach« oder Infos zum Kohlemeiler, der Wüstung Gilbertshausen/Melmertshausen oder in der Kluft des Ortsdieners mit Ortsschelle: Es war eine verdiente Würdigung des Frankenbacher Urgesteins, der sich auch hohe Wertschätzung als Lehrkraft an der ehemaligen Gesamtschule Biebertal erworben hat.
Dem neuen Vorsitzenden Thomas Prochazka war es vorbehalten, Löws Verdienste aufzuzählen. In seinen Dank schloss er auch dessen Gattin Irma ein, die jüngst mit ihrem Mann den Dorfbrunnen österlich in Szene gesetzt hatte. »Im August 1986 warst Du Mitorganisator der Festtage beim Jubiläum 700 Jahre Frankenbach, bisher vielleicht der größte Event in Frankenbach, und Autor der Festschrift. 36 Jahre lang Erster Vorsitzender des HuGV. Dies ist wohl einmalig in Biebertal«, konstatierte er. »In diesen fast vier Jahrzehnten hast Du acht Bücher zur Frankenbacher Geschichte geschrieben, unzählige Beiträge für Zeitungen verfasst, darunter Fachbeiträge im Gießener Anzeiger in der Beilage Heimat im Bild und in Fachzeitschriften. Dafür hast Du in den letzten Jahrzehnten in vielen, vielen Stunden Quellen erschlossen und Dich in die Materie eingearbeitet. Ohne diese Arbeit wären viele Erkenntnisse über die Geschichte Frankenbachs und seiner näheren Umgebung für immer verloren gegangen«, betonte Prochazka.
Mit viel Charme und Humor
Löw hat darüber hinaus in Videos für »Biebertal.TV« mitgewirkt, in denen geschichtliche Aspekte Biebertals vermittelt werden. Seine Führungen zu historischen Orten in Frankenbach und der Umgebung, die fortgeführt werden sollen, waren immer mit einem gesellig-gemütlichen Abschluss verbunden.
Er war auch Mitorganisator und Moderator bei Veranstaltungen außerhalb des HuGV und moderierte sie mit viel Charme und Humor. Zusammen mit dem Gesangverein »Teutonia« Frankenbach organisierte er Tagesfahrten.
Mitgewirkt hat Ekkehardt Löw auch als Schriftführer der Vereinsgemeinschaft und bei der Erschließung des Archivgutes im Gemeindearchiv. Hinzu kam die Pflege des Bauerngartens und des Dorfbrunnens. »Mit der Einrichtung des Heimatmuseums hast Du an einem für alle sichtbaren Zeichen des Vereins entscheidend mitgewirkt. Für dieses Gesamtwirken hast Du den Landesehrenbrief erhalten«, wandte sich Prochazka an Löw, der nun Ehrenvorsitzender ist. Der Vorsitzende gab der Hoffnung Ausdruck, dass er weiterhin im Vorstand mitarbeitet und mit Rat und Tat zur Verfügung steht.
»Ich ziehe meinen Hut für so einen Menschen, der in Frankenbach Geschichte geschrieben hat«, sagte Bürgermeisterin Patricia Ortmann. »Was Einer nicht alleine vermag, vermögen viele. Das gute Miteinander in Frankenbach zeichnet die Dorfgemeinschaft aus.«
Ekkehardt Löw dankte schließlich tief bewegt für all die lobenden Worte und hob einige markante Veranstaltungen seiner Amtszeit hervor. Artur Ruppert präsentierte dann mit seinen »Technikern« Laurin und Michael Ruppert einige Kurz-Filme. Zwischendurch wurden gemeinsam einige Lieder gesungen. Herausragend war auch der Auftritt der »RocknRoll-Kids« unter Leitung von Diana Haas.