07. Mai 2025, 17:35 Uhr

Kunstausstellung

Trump als Puppenspieler

Schüler der Clemens-Brentano-Europaschule stellen ihre Werke unter dem Titel »Aufbruch ins Sein - Figuren und Räume zwischen Realität und Vision« im »Wohnzimmer« aus.
07. Mai 2025, 17:35 Uhr
VOH
Die Bilder vom »Aufbruch ins Sein« sind aktuell in Daubringen zu sehen. Foto: Heller

Der amerikanische Präsident ist momentan ja omnipräsent. Selbst im gemütlichen Kulturcafé »Wohnzimmer«, 6500 Kilometer weit weg von Donald Trump, begegnet man ihm neuerdings. Dort hat ihn die Schülerin der elften Jahrgangsstufe der Clemens-Brentano-Europaschule, Amma Rolshausen, mit Bleistift auf Papier gezeichnet. Die soeben eröffnete Kunstausstellung mit dem Titel »Aufbruch ins Sein - Figuren und Räume zwischen Realität und Vision« bietet allesamt Zeichnungen mit Blei- und Farbstift, die im Kunstunterricht von Lehrerin Carolin Käs entstanden sind.

Das Ziel des Praxisprojekts bestand in der Gestaltung einer Zeichnung mit farblichen Partien, um damit den eigenen Lebensentwurf auszudrücken oder wahlweise den einer anderen Person und zufällige oder beabsichtigte Veränderungen in die Zukunft zu projizieren. Auffällig am gezeichneten Trump ist sein kindliches Ich.

An den Armen eines erwachsenen Körpers hängen menschlich aussehende Puppen wie Marionetten - amerikanische Bürgerinnen und Bürger, die der Puppenspieler benutzt wie ein Kind sein Spielzeug. Auf symbolischen Gitterstäben im Hintergrund der Zeichnung sitzen wesentlich kleinere, aber dafür fröhlich wirkende Figuren die farbenfroh gezeichnet sind. Detlef Hindges vom Impuls-Verein, er ist auch der Verbindungsbeauftragte zur CBES, begrüßte das Publikum und betonte die Wichtigkeit, dass Kunstwerke nicht im Regal verschwänden, sondern öffentlich gezeigt werden wollten. Ebenso ermunterte er zum baldigen Vorstellen von Beiträgen des kürzlichen Schreibwettbewerbs an der Schule. Bürgermeister Peter Gefeller sagte: »Es ist wichtig, dass wir junge Leute hierher bekommen.« Die nunmehr längere Zusammenarbeit mit der Schule führte ihn zu der humorigen Bemerkung, das Wohnzimmer sei nach dem Standort Allendorf/Lumda jetzt die zweite Außenstelle der CBES.

Schulleiter Andrej Keller teilte mit, er habe heute die neuen Referendare willkommen geheißen und denen ans Herz gelegt, die Schule solle in die Kommune eingebunden sein, die Schülerinnen und Schüler an der örtlichen Gemeinschaft partizipieren. Mit der aktuellen Kunstausstellung werde der Raum durchaus dekoriert, aber dennoch der Finger in die Wunde gelegt - der in jedem Werk gezeigte Bruch solle absichtsvoll ein Kontrast sein. Keller bewunderte ebenso die Qualität der von den Schülerinnen und Schülern eigenhändig verfassten Kurztexte zu ihren Werken. Lehrerin Käs: »Der Aufbruch ins Sein sollte sichtbar werden.« Die Schülerinnen Helene Schwalb (ihr Motiv beschrieb den Drogenmissbrauch), Celine Herrmann (Motiv: Frauenrechte in der Welt) und Rolshausen stellten ihr Werk jeweils vor. Die Ausstellungseröffnung wurde von Sofie Holstein (Gesang und Gitarre) mit teils eigenen Liedern und der Klavierbegleitung von Musiklehrer Alexander Hock musikalisch untermalt.



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