24. April 2025, 17:29 Uhr

Ausschussgesellschaft

Neue »Dach Kammer« auf der Helle

Die Laubacher Ausschussgesellschaft weiht ihr neues Domizil feierlich ein.
24. April 2025, 17:29 Uhr
JRÖ
Nach der Spendeübergabe wird noch eine Zeitkapsel in der Kammer installiert. Foto: Rövenich

Der Ausschuss gehört zu Laubach wie kein anderes Fest. Hier wird Tradition gelebt und jedes Jahr neue Stadtgeschichte geschrieben. Es ist ein großer Beitrag zu Laubachs Kultur, welcher Generationen eint.

Jetzt wurde auf der Helle ein besonderes Kapitel in der Geschichte der Ausschussgesellschaft aufgeschlagen: Die feierliche Einweihung der neu errichteten »Dach Kammer« samt Anbau. Zahlreiche Gäste, Mitglieder und Unterstützer waren gekommen, um das gemeinsam Erreichte zu feiern - ein Projekt, das über Jahre hinweg geplant, vorbereitet und mit großem ehrenamtlichen Engagement vollendet wurde.

Symbol für Gemeinschaft

Hauptmann Torsten Rinn begrüßte die Anwesenden im Namen des Vorstandes und betonte, dass der Neubau nicht nur funktional sei, sondern auch als Symbol für Gemeinschaft, Tatkraft und gelebte Tradition verstanden werden dürfe. Es sei beeindruckend, was durch Zusammenhalt und Ehrenamt auf die Beine gestellt werden könne.

Bis 2011 wurde das für das Ausschussfest benötigte Material noch in verschiedenen Hallen und Scheunen rund um Laubach gelagert. Auf der Suche nach einer besseren Lösung wurde unter Hauptmann Harald Repp im Vorstand der Entschluss gefasst, auf städtischem Grund an der Helle eine eigene Kammer zu errichten.

2012 wurde das Vorhaben offiziell vorgestellt. Mit dem neuen Hauptmann Werner Bienek begann die konkrete Umsetzung - unterstützt von einem engagierten Vorstandsteam. Die Kammer erfüllte ihren Zweck, allerdings traten im Laufe der Jahre zunehmend Probleme mit der Dachabdichtung auf.

Im Hauptmannsjahr von Oliver Gall kam 2023 die Idee auf, die Kammer umfassend zu sanieren. Zwei massive Wassereinbrüche hatten gezeigt, dass dringender Handlungsbedarf bestand. Eine eigens gebildete Kommission »Dach Kammer« entwickelte daraufhin einen belastbaren Plan samt qualifizierter Kostenschätzung. Der Vorstand zeigte sich überzeugt - das Projekt müsse, könne und werde umgesetzt werden.

Auf der Generalversammlung 2024 wurde das Vorhaben einstimmig von den Mitgliedern genehmigt.

Gemeinsam mit dem internen Bauleiter HF Erich Reinheimer wurden die letzten Details geplant. Hauptmann 2000, Uli Kratz, erstellte die Baupläne und reichte sie bei der Stadt Laubach ein.

Da das Bauvolumen die genehmigungsfreie Grenze überschritt, musste zusätzlich eine statische Berechnung vorgelegt werden.

Nach Erhalt der Genehmigungen fiel der Startschuss am 31. August mit dem ersten Arbeitseinsatz. Das Gelände wurde gerodet, und in den folgenden Wochen übernahmen Mitglieder unter Leitung von Reinheimer zahlreiche Arbeiten in Eigenregie. Am 14. September wurde das vorbereitete Dachgerüst montiert, am 26. Oktober schließlich das Dach aus beschichtetem Stahltrapezblech gedeckt. Die Fassade erhielt witterungsbeständiges Zinkblech, Marke Eigenbau - samt zwei zusätzlicher Öffnungen zur Belüftung und Nutzung des Stauraums unter der Dachkonstruktion.

Ein Kraftakt in Zahlen

»Über 400 Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden in das Projekt investiert - das entspricht rund zehn Arbeitswochen einer regulären 40-Stunden-Woche«, so Rinn. Ohne finanzielle Unterstützung wäre das Projekt jedoch nicht umsetzbar gewesen. Dank gehe unter anderem an die Sparkasse Laubach-Hungen, die Allianz-Agentur von Hartmut Schmidt sowie die Stadtwaldstiftung.

6000 Euro gespendet

Bürgermeister Matthias Meyer lobte das Engagement der Ausschussgesellschaft: »Es ist toll, dass der Vorstand der Ausschussgesellschaft mit Unterstützung von weiteren fleißigen Helfern das Projekt realisiert hat.«

Er betonte, die Stadt sei sehr froh über das ehrenamtliche Engagement für das beliebte Traditionsfest mit Herz. Schön sei auch, dass man über die Stadtwaldstiftung und die Sparkasse zur finanziellen Unterstützung beitragen konnte. In beiden Institutionen werde schließlich Geld erwirtschaftet, das gemeinnützigen Zwecken zugutekomme.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 12 000 Euro - davon wurden knapp 6000 Euro durch Spenden gedeckt. Das Budget sei damit exakt eingehalten worden - ein großer Erfolg für alle Beteiligten. Gespendet wurden 2909,80 Euro von der Stadtwaldstiftung, 2000 Euro von der Sparkasse Laubach-Hungen und 1000 Euro von der Allianzversicherung von Hartmut Schmidt.

Hauptmann Torsten Rinn dankte in seiner Rede zahlreichen Unterstützern - darunter Adjutant Christian Bienek, die HF Gonther, Reinheimer und Robin Rühl sowie die Sektionsführer Christian Martin und Noah Rinn. Am Grill standen Peter Anders und an der Kasse Caro Reinheimer sowie die Frau des Hauptmanns.

Ein besonderer Dank ging an Uli Kratz für seine Planungsarbeit und an Erich Reinheimer, ohne dessen Fachwissen und Herzblut das Projekt nicht in dieser Qualität hätte umgesetzt werden können.

Auch Helfer wie Michael Silz, der das Gerüst stellte, und Michael Schenker, der seinen Stapler bereitstellte, wurden gewürdigt. Viele weitere Helfer aus dem Verein hätten durch ihren Einsatz dazu beigetragen, dass die neue Kammer nicht nur funktional, sondern auch ein Ort der Begegnung sei.

»Die Feier selbst wurde - wie es in der Ausschussgesellschaft Tradition ist - von einer eigenen Kommission organisiert«, so Rinn weiter. Der Dank des Hauptmanns galt allen, die in Planung und Durchführung engagiert mitgewirkt hatten.

Die Einnahmen des Tages aus der Spendenbox sollen erneut dem Kammerdach zugutekommen - für mögliche künftige Erweiterungen oder Erhaltungsmaßnahmen.

Zeitkapsel installiert

Mit der neuen »Dach Kammer« sei ein Projekt abgeschlossen worden, das die Gemeinschaft der Ausschussgesellschaft gestärkt und gezeigt habe, was mit Zusammenhalt, Ausdauer und Herzblut möglich sei.

»Die Ausschussgesellschaft und die Helfer rund um den Kammerumbau - sie leben hoch, hoch, hoch!«, rief Hauptmann Torsten Rinn zum Abschluss - und das war nicht nur ein froher Ruf, sondern ein echtes Bekenntnis zum Ehrenamt. Wer einmal erlebt habe, wie viele helfende Hände hier gemeinsam angefasst hätten, der wisse, dass die Ausschussgesellschaft lebt.

Zum Abschluss wurde eine Zeitkapsel in der Kammer installiert - unter anderem mit einer Tageszeitung, sämtlichen aktuellen Euromünzen sowie Kopien der Baupläne.



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