07. Mai 2025, 19:58 Uhr

Bürgerhilfe Biebertal

Junge Notfallseelsorgerin stellt ihre Arbeit vor

Emilie Hanstein ist ein Notfallseelsorgerin im Gießener Land. Sie stellte ihre Arbeit in Biebertal vor. Die Bürgerhilfe hatte eingeladen.
07. Mai 2025, 19:58 Uhr
WHK

Während der Veranstaltung der Bürgerhilfe Biebertal zum Thema »Ängste, Auswirkungen und Bewältigungsstrategien« berichtete Emilie Hanstein, dass sie als Jugendliche an der Seite ihrer Mutter in die Mitarbeit im Kindergottesdienst hineinwuchs, nach dem Abitur zunächst nicht wusste, wohin ihr Weg führen sollte. Ein freiwilliges soziales Jahr sei ihr als eine gangbare Besinnungszeit erschienen.

Für ein Jahr fuhr sie dann als Rettungssanitäterin mit und blieb für weitere zwei Jahre, da sie sich dort am rechten Platz fühlte. Parallel absolvierte sie eine 80-stündige nebenberufliche Weiterbildung zur Notfallseelsorgerin für die Notfallseelsorge Gießener Land der EKHN, wo sie am Ende in der »Blaulichtmesse« in der Johanneskirche in Gießen ihre »Ernennung« als Notfallseelsorgerin erhielt.

Seit dem letzten Semester studiert sie nun in Gießen Medizin - ohne ihr Engagement in der Notfallseelsorge und die Einsätze als Rettungssanitäterin aufzugeben. »Bei mir muss halt immer was los sein«, kommentierte die Referentin, die sich fest in ihrem Glauben verwurzelt sieht.

Im Einsatz spiele das Thema allerdings kaum eine Rolle, außer sie würde explizit gebeten zum Beispiel ein Gebet zu sprechen. Als Notfallhelfer wird man per Pager oder Handy-App von der zentralen Leitstelle Gießen alarmiert. Über die Notrufnummer 112 ist die Leitfunkstelle Gießen als Fernmelde-, Notruf-, Alarm- und Einsatzzentrale für den Brandschutz, für Allgemeine Hilfe, Katastrophenschutz und Rettungsdienst einschließlich Krankentransport die zentrale Koordination für den Landkreis Gießen einschließlich der Stadt Gießen.

Ob Unfall, Todesfall, Suizidversuch oder auch bei anderen Notlagesituationen können zum Beispiel Polizei oder Feuerwehr Notfallhelfer anfordern, um Angehörige oder auch mal Betroffene zu begleiten.

Das könne dann von einer bis zu vier Stunden oder auch länger dauern - eben bis die Helferin oder der Helfer (die manchmal alleine oder im Team kommen) das Gefühl hat, die betroffene Person könne jetzt wieder selbst für sich sorgen oder eine andere Begleitperson konnte kommen.

Die Notfallseelsorger seien ein Team von 40 bis 60 Menschen aller Altersgruppen, die sich über einen gemeinsamen Kalender, je nach persönlichen Möglichkeiten, in die Dienste einteilen und sich bei gemeinsamen Treffen, Intervision, Supervision und Fortbildungen organisieren.

Da sich ein anwesender Rentner und vielleicht noch jemand durch die Schilderungen motiviert sah, sich für die »Erste Hilfe für die Seele für Menschen in Krisensituationen rund um die Uhr« zu interessieren, hier die Info, dass der Leiter der Notfallseelsorge im Kreis Gießen, Pfarrer i. R. Hans-Theo Daum, Interessierte aller Konfessionen zu einem Kurs »Notfallseelsorge« einlädt:

dekanat-giessen.ekhn.de und mehr dazu auf der Seite giessenerland-evanglisch.ekhn.de. Die nächsten Themenabende: Am 27. Mai thematisiert die Bürgerhilfe, ebenfalls im evangelischen Gemeindehaus Krumbach, ab 19.30 Uhr »Herausforderungen und Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige« - unterstützt unter anderem von der Leiterin der Tagespflege Biebertal, F. Mazzotta.

Am 24. Juni wird der Abend mit dem Impulsvortrag »Ruhestand aktiv gestalten« vom Freiwilligenzentrum Gießen unterstützt.

Für niemanden ist es zu früh, sich mit dem Thema »wie wollen wir (dann) leben« auseinanderzusetzen und Vorsorge zu treffen.



0
Kommentare | Kommentieren

Bilder und Videos

  • Fassenachtszug in Giessen

  • Polizeirazzia im Frankfurter Bahnhofsviertel