Die Partnerschaft zwischen der Clemens-Brentano-Europaschule (CBES) in Lollar und der KOSBI-Berufsschule im türkischen Kemalpasa wurde nun weiter ausgebaut. Zum zweiten Mal besuchten Schüler der CBES ihre türkischen Partnerschüler, nachdem diese im vergangenen Dezember in Lollar zu Gast gewesen waren und dort neben gemeinsamen Projekten auch die deutsche Weihnachtsatmosphäre miterlebt hatten.
»Es ist mehr als nur ein Austausch - es ist eine Freundschaft, die wächst«, sagt Schulleiter Andrej Keller. Auch die Schulleiterin der KOSBI, Nuray Ardic, betonte: »Wir sehen, wie sehr unsere Schüler voneinander lernen - fachlich, aber auch menschlich.«
Zentrales Thema des Treffens war die zunehmende Süßwasserknappheit; ein Problem, das beide Regionen betrifft. In Izmir untersuchten die Jugendlichen gemeinsam die Flüsse Nif und Kurudere. Der Nif-Fluss war nahezu ausgetrocknet. Neben dem Wassermangel fiel vor allem die massive Verschmutzung auf; Haushaltsabfälle und Industriemüll prägten das Bild. »Es war schockierend, zu sehen, wie wenig Wasser noch da ist und wie dreckig es war«, berichtet die Lollarer Schülerin Kayra Günaydin (16). Burak Manavoglu, ein Schüler aus Kemalpasa, ergänzte: »Meine Großeltern erzählen, dass sie früher hier schwimmen oder fischen konnten. Für uns ist das unvorstellbar.«
Die Schüler hielten ihre Beobachtungen fotografisch fest, erstellten Präsentationen und diskutierten gemeinsam die Ursachen der Umweltprobleme und mögliche Lösungen. Klar wurde dabei: Der Schutz von Wasserressourcen muss zur gemeinsamen Aufgabe werden.
»Das Thema hat uns alle sehr bewegt«, erklärt Dr. Irfan Ortac, der den Austausch auf deutscher Seite seit Jahren organisiert. Gemeinsam mit Serpil Baydar, seiner Kollegin in der Türkei, setzt er sich für die inhaltliche und organisatorische Umsetzung des Austauschs ein - mit Unterstützung der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke in Düsseldorf sowie des Erasmus+-Programms. Die Jugendlichen beschlossen, sich auch über das Projekt hinaus zu engagieren - etwa durch Social-Media-Aktionen und Projektideen in ihren Schulen. pm/FOTO: PM