04. April 2023, 19:03 Uhr

Gleiberg-Verein

Burganlage um fachwerkliches Kleinod bereichert

Von Entdeckungen und Sanierungen gab es auf der Jahreshauptversammlung zu berichten. 2024 steigt das Gleibergfest und die 1250-Jahr-Feier Krofdorfs.
04. April 2023, 19:03 Uhr
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Aus der Redaktion

Endlich wieder Normalisierung auf und in der Burg Gleiberg, was ihren Besuch, die Begehung des Bergfrieds, kulturelle Veranstaltungen und Gastronomiebetrieb betrifft, stellte der Vorsitzende des Gleiberg-Vereins, Andreas Kraft, bei der Jahreshauptversammlung im Rittersaal fest. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hätten die Vorhaben des Vereins stark eingeschränkt. Zudem wies Kraft auf die Abwanderung von Fachkräften in der Gastronomie hin, unterbrochene Lieferketten und explodierende Preise durch den Ukraine-Krieg. Doch auch im vergangenen Jahr sollte es keinen Stillstand geben, was notwendige Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen betraf.

Mauern von Bewuchs befreit

Derzeit läuft die Sanierung der Stützmauer im Merenberger Bau. Der Vorsitzende erwähnte auch den Einsatz der Gewerbekletterer, welche die Mauern in der Oberburg von Bewuchs befreit hatten. Dabei wurde die Giebelmauer des Palas begutachtet und eine Schadenskartierung erstellt. Insgesamt sei das Ergebnis zufriedenstellend, aber an zwei Stellen gebe es dringenden Handlungsbedarf. Über das weitere Vorgehen werde noch entschieden, teilte er mit.

Bei der Erneuerung der Verschieferung am Nassauer Bau wurde überraschend ein Kleinod entdeckt (der Anzeiger berichtete). In welchem Umfang das freigelegte Fachwerk und die Gefächer saniert werden müssen, wird zurzeit geklärt.

Man geht davon aus, dass sich die Kostenlage durch diese Entdeckung im Rahmen hält und in bewährter Weise eine Drittelfinanzierung zwischen Gleiberg-Verein, Gemeinde und Denkmalbehörden angestrebt wird.

Schriftführer Dr. Jürgen Leib erläuterte, dass die Wand aus den 1650er Jahren stammt. Aber auch ältere Teile, wie etwa die ornamentverzierten Hölzer, seien eingebaut worden. Sie stellten einen gewissen Wert dar. Doch war man auch damals schon sparsam, sagte Leib.

Laut Ulrich Homberger, der im Vorstand für alle Baufragen zuständig ist, sowie Schatzmeister Karlfried Philipp, schlagen die Arbeiten an der Quermauer zur Giebelwand des Merenberger Baus mit rund 32 000 Euro zu Buche. 43 000 Euro fallen für die 2022 abgeschlossenen Brandschutzmaßnahmen an. Hinzu kommen über 36 000 Euro aus dem Jahr davor, sodass es insgesamt etwa 79 000 Euro sind.

Mehr Handläufe an Treppen

Viel Geld, so der Schatzmeister, doch die Sicherheit der Besucher sei eben nicht verhandelbar. Neben der Restaurierung der Fachwerkwand sind für dieses Jahr die Anbringung von Handläufen an den Treppen der Oberburg und die Dämmung der Decke zwischen Ober- und Dachgeschoss im Nassauer- und Albertusbau vorgesehen. Darüber hinaus sind für dieses Jahr sieben Veranstaltungen geplant, berichtete der Zweite Vorsitzende Gerhard Schmidt. Der Verein möchte wieder ein qualitativ hochwertiges und abwechslungsreiches Angebot vorhalten. Schließlich war noch ein Blick nach 2024 angebracht, denn dann stehen mit dem Gleibergfest und der 1250-Jahr-Feier von Krofdorf zwei herausragende Ereignisse an.



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