29. April 2025, 19:10 Uhr

Besorgniserregend

Biebertal: Viele Vögel nicht mehr gesichtet worden

Der Natur- und Vogelschutzverein Fellingshausen berichtet bei der Jahreshauptversammlung von seinen Beobachtungen.
29. April 2025, 19:10 Uhr
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Umwelt- und Naturschutz geht alle an. In Fellingshausen steht hierfür im Besonderen und öffentlichkeitswirksam der Natur- und Vogelschutzverein Fellingshausen. Dies bereits seit 40 Jahren. Michael Gerth steht als Vorsitzender an der Spitze des Vereins mit seinen 87 Mitgliedern. Im Gasthaus »Zur Post« fand nun die Jahreshauptversammlung statt.

Schriftführerin Constanze Gude rief im Geschäftsbericht die verschiedenen Ereignisse aus dem abgelaufenen Vereinsjahr noch einmal in Erinnerung. Teil der Vorstandsberichte war der ornithologische Bericht, in dem Rolf Gerth umfassend über seine Beobachtungen und auch jene, die ihm von aufmerksamen Menschen zugetragen und mitgeteilt wurden, berichtete.

Es ist in der Summe übers Jahr nicht wenig, was sich an gefiederten Gästen, aber auch Insekten in seiner Vielfalt zeigt. Ob Singdrossel oder Grünspechtpaar, ob Schwarzspecht oder Eichelhäher, ob Hohltaube oder Nachtigall, ob Buntspecht oder eine Waldohreulen-Brut - alles wird von Rolf Gerth fein säuberlich notiert und registriert.

Er freut sich auch über die Belegung des Mauerseglerkastens an seinem Haus und wird nicht selten kontaktiert, wenn jemand verletzte oder aus dem Nest gefallene Tiere zu ihm bringt. So wie beispielsweise ein Rotschwanzküken, das er und seine Familie aufpäppelten. Es überlebte und konnte freigelassen werden, dankte seine Pflege aber dadurch, dass es mittags wieder zum fressen kam, im Käfig übernachtete, bis es endgültig wohl seine Reise in das Überwinterungsquartier angetreten hatte.

Sorgsamen Umgang angemahnt

Fassungslos ist Rolf Gerth über Vorkommnisse wie beispielsweise einen umgepflügten Feldweg, bei dem ein Feldlerchennest zerstört wurde. Die Vogelpopulation habe sich in den vergangenen 25 Jahren stark verändert, so seine Beobachtungen. Rebhühner, Fasane, Raubwürger, Wendehals und Wiesenschwirl sind schon lange nicht mehr gesichtet worden und auch Gartenrotschwanz und Feldsperling werden rar. Rolf Gerth mahnte einen sorgsameren Umgang mit der Natur und Umwelt an.

Den Lippenbekenntnissen von Politikern, den Naturschutz zu stärken, müsse eigenes Tun und Handeln entgegengesetzt werden. Beispielsweise im eigenen Garten nicht alles aufräumen und auch die Landwirtschaft müsse mitziehen. In Anlehnung an den ornithologischen Bericht, ergänzte der Vorsitzende mit seinem Jahresbericht über die Nistkastenkontrolle 2024 den Ein- und Überblick zur heimischen Vogelwelt. 80 Prozent der Nistkästen seien wieder von Kohl- und Blaumeisen belegt worden. Während schlechtere Lebensbedingungen den Rückgang von Feldsperlingen erklärten, konnte andererseits eine Tannenmeisenbrut registriert werden.

Der Bericht über die Jugendgruppe fiel kurz aus, denn aktuell gibt es eine solche nicht. Der Verein ist aber aktiv und bemüht, um Kindern aus der Schülerbetreuung, der Grundschule und der Kindertagesstätte das Thema »Natur und Umweltschutz« näher zu bringen.

Einen Überblick über die Finanzen gab Eveline Renell. Am 20. September ist die Feier anlässlich des 40-jährigen Vereinsjubiläums.



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