. Einstimmig (bei drei Enthaltungen) beschloss die Stadtverordnetenversammlung in Laubach am Montagabend, den Magistrat mit der Vorbereitung eines Aufstellungsbeschlusses »für die Errichtung eines kleinen Baugebiets zwischen Wetterfeld und Laubach« zu beauftragen.
Zuvor gab es jedoch eine heftige Kontroverse über die Ausgestaltung des Bebauungsplanes. Dazu lagen gleich mehrere Anträge vor.
Vor allem die von der Grünen-Fraktion geforderte Aufnahme einer Zisternensatzung sorgte für Differenzen.
Für die Freien Wähler (FW) erläuterte Lutz Nagorr einen gemeinsamen Änderungsantrag mit der CDU. »Wir wollen fördern statt fordern«, begründete der FW-Vorsitzende den Antrag, der auf zusätzliche Bestimmungen zum Bauen verzichtet, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen. Stattdessen solle ein Förderkatalog erstellt werden.
Damit wolle man vor allem das Bauen für junge Familien attraktiv machen. »Denn die müssen auf jeden Euro schauen«, so Nagorr.
Ins gleiche Horn stieß Hans Georg Bernklau. Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden lege man mit Vorschriften, die über die gesetzlichen Pflichten zum Bauen hinausgingen, bauwilligen Familien »Steine in den Weg«.
Demgegenüber machte Hartmut Roeschen darauf aufmerksam, dass sich die Mitglieder des Beirats für Natur, Umwelt und Klima (Nuk) viele Gedanken zu diesem Thema gemacht und eine Empfehlung für die Zisternen-Satzung abgegeben hätten. »Sollen wir denn die Arbeit des Nuk einfach in die Tonne treten?«, fragte er.
Auch Andreas Wenig (Grüne) sprach sogar von einer »Herabwürdigung« des Nuk. Er machte darauf aufmerksam, dass auch junge Familien langfristig mit Maßnahmen zum Energiesparen und Klimaschutz Geld sparen würden.
Dies würdigte die Mehrheit des Parlaments jedoch nicht. Stattdessen wurde der CDU/FW-Antrag mit 12 Jastimmen bei zehn Neinstimmen und einer Enthaltung angenommen.
Auch der Grünen-Antrag, nach dem die Stadt Laubach Planung und Vermarktung in eigener Hand behalten solle, wurde mit nur acht Ja- bei elf Gegenstimmen und vier Enthaltungen abgelehnt.
Einig waren sich alle Stadtverordneten beim Antrag der Grünen zur Errichtung eines Mehrgenerationenhauses im neuen Baugebiet. Hier wurde lediglich auf Anregung der CDU die geforderte Grundstücksgröße »von 2000 bis 25 000 Quadratmetern« in »Grundstück in ausreichender Größe« für den sozialen Wohnungsbau verändert.
Wie bereits im Bauausschuss lief auch der Grünen-Antrag, die Bushaltestellen in Laubach barrierefrei umzubauen, ins Leere.
Bürgermeister Matthias Meyer (unabhängig) führte dazu aus, dass solche Maßnahmen momentan im Zuge von Straßensanierungen nach und nach sowieso vorgenommen würden. Dies sei sogar gesetzlich vorgegeben. Bei der anschließenden Abstimmung stimmten lediglich die drei Grünen-Abgeordneten dafür. Mit 13 Neinstimmen bei sieben Enthaltungen wurde der Antrag abgeschmettert.