25. März 2025, 13:00 Uhr

Gießen

Perspektiven für nachhaltiges Mittelhessen

Wie lässt sich ein Gleichgewicht zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen sichern? Dieser Frage widmete sich eine Konferenz der drei mittelhessischen Hochschulen in Gießen.
25. März 2025, 13:00 Uhr
Im Sitzungssaal des Gießener Rathauses stimmen die Teilnehmenden demokratisch über die konkreten Diskussionsthemen des Barcamps ab. Foto: Katrina Friese

Studierende, Forschende sowie Mitarbeitende aus Verwaltung, der Kommunal- und Landespolitik, der regionalen Wirtschaft sowie engagierte Personen zivilgesellschaftlicher Initiativen und Umweltverbände nahmen am ersten Barcamp Sustainability teil. Die generationenübergreifende Zusammensetzung der Teilnehmenden unterstrich den Anspruch, Lösungen generationengerecht und praxisnah zu gestalten.

Anwesende vernetzen sich

Eingeladen hatten der Forschungscampus Mittelhessen (FCMH), die Nachhaltigkeitsbüros und -stabsstellen der drei mittelhessischen Hochschulen, die Wirtschaftsförderung der Universitätsstadt Gießen und das Regionalmanagement Mittelhessen. Dabei setzten die Initiatoren der Veranstaltung auf ein offenes Format: Statt festem Programm bestimmten die Teilnehmenden im Barcamp selbst die Agenda. Die besondere Atmosphäre im Sitzungssaal des Rathauses unterstrich den basisdemokratischen Charakter und Ansatz des Barcamps.

In seiner Begrüßung erläuterte Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, Nachhaltigkeit bedeute, »ökologische Verantwortung, sozialen Ausgleich und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit miteinander in Einklang zu bringen«. Becher hob den ganzheitlichen Ansatz des Barcamps hervor, den es benötige, damit wir »Antworten auf die komplexen Herausforderungen unserer Zeit finden«.

Hochschulübergreifende Zusammenarbeit

THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems begrüßte als Ideengeber zur Veranstaltung die Teilnehmenden und betonte, dass die Innovationsfähigkeit Mittelhessens entscheidend durch die hochschulübergreifende Zusammenarbeit, aber auch durch die Kooperation darüber hinaus im Rahmen von Interaktionsforen wie das Barcamp nachhaltig gestärkt werde.

In einem basisdemokratischen Auswahlprozess entschieden sich die Teilnehmenden für zwölf Themen, die in zwei aufeinanderfolgenden Sessions diskutiert wurden. In der Bandbreite der gewählten Themen zeigte sich die Vielfalt der Perspektiven, die von konkreten Praxisprojekten wie »Solidarische Landwirtschaft« und »Nutzung von Gewerbe- und Schulgebäuden« bis zu strukturellen Herausforderungen wie »Ökologische Zielkonflikte«, »Entsiegelungswettbewerb« oder »Wohnungskrise als Nachhaltigkeitskrise« reichte. Die Teilnehmenden diskutierten engagiert, kontrovers und auf Lösungen fokussiert. Schnell zeigten sich an vielen Stellen gemeinsame Interessen und Kooperationspotenzial. Es wurden Kontaktdaten ausgetauscht und Folgegespräche vereinbart. Zum Abschluss wurden im Konzertsaal des Rathauses die wichtigsten Erkenntnisse aus den einzelnen Diskussionsforen vorgestellt, und die Teilnehmenden vertieften die Gespräche beim gemeinsamen Ausklang am Abend.

Mit dem Barcamp Sustainability wollen die Initiatoren den Grundstein legen für einen langfristigen Dialog über Nachhaltigkeit in Mittelhessen. Die Kombination aus wissenschaftlicher Expertise, politischer Gestaltungsmacht, unternehmerischer Umsetzungskraft und zivilgesellschaftlichem Engagement schafft ein einzigartiges Ökosystem für praxisnahe Lösungen.

Die Etablierung dieses Dialogs zwischen so unterschiedlichen Teilnehmenden - über institutionelle und generationelle Grenzen hinweg - markiert einen entscheidenden Schritt hin zu einem nachhaltigeren Mittelhessen.

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