14. Januar 2024, 13:00 Uhr

Gießen

Vereinter Protest gegen Politik der »Ampel«

Gemeinsam gegen die Politik der Bundesregierung: Hunderte von Traktoren aus Mittelhessen machten sich auf den Weg zu einer Großkundgebung auf dem Gießener Messeplatz.
14. Januar 2024, 13:00 Uhr
Auf dem Messeplatz an der Gießener Ringallee versammelten sich am Montag Hunderte Protestierende. Foto: Häuser

Die bundesweite Protestwelle von Landwirten und Brummifahrern war trotz eisiger Kälte auch im heimischen Raum auf ein breites Echo gestoßen, sodass schließlich Konvois nicht nur aus dem Kreis Gießen, sondern aus ganz Mittelhessen erwartet wurden. Gegen Mittag waren dann die Zufahrtsstraßen Richtung Messeplatz durch eine nicht enden wollende Fahrzeugschlange blockiert. Das befürchtete Verkehrschaos blieb in Gießen jedoch aus.

Aktuelle Streichliste nur Spitze des Eisbergs

Die Wut der Bauern richtet sich gegen die schrittweise Streichung der Agrardiesel-Vergütung durch die Ampel-Regierung in Berlin. Auch wenn inzwischen die Besteuerung landwirtschaftlicher Fahrzeuge wieder vom Tisch ist: Die jüngsten Beschlüsse haben wohl sprichwörtlich das Fass zum Überlaufen gebracht. Energie- und Lohnkosten, Umweltauflagen und Bürokratie: Die Landwirte n befürchten ein weiteres Höfesterben und sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. »Wenn sich nicht schnell was ändert, werden noch viele Betriebe verschwinden«, sagte Maximilian Reuhl aus Münzenberg. Junglandwirt Maximilian Becker bekräftigte, seine Generation stelle sich die Frage: »Wollen wir das Ganze weitermachen?« Manche Betriebe stünden auch schon kurz vor der Aufgabe.

Solidarität erhielten die Landwirte bei der Demonstration durch andere Branchen, darunter Speditionsunternehmen. Diese ächzen unter der immer höheren Maut auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen. »Die Kosten, die wir mehr haben, was glaubt ihr, wer die bezahlt? Die können wir nicht tragen. Das bezahlt der Bürger. Das sind versteckte Steuern, die da untergemauschelt werden. Wir werden hier verarscht von vorne und hinten und müssen zusammenhalten«, befand Kurt Metz, Fuhrparkleiter der heimischen Spedition Bork. »Heute sind alle dabei«, zeigte sich Landwirt Oliver Jung äußerst zufrieden mit der Resonanz. Er hatte zusammen mit Katharina Hofmann die Protestaktion initiiert. (hä)

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