14. Januar 2023, 13:00 Uhr

Marburg

Universitätsstadt verbessert Kinderbetreuung

Die Stadt Marburg hat die Rahmenbedingungen in der Kinderbetreuung für Familien wesentlich verbessert.
14. Januar 2023, 13:00 Uhr
Durch die Neuregelung können ältere Geschwisterkinder in ihrem täglichen Umfeld bleiben und wie gewohnt weiter betreut werden. Foto: Stefanie Ingwersen/Stadt Marburg

Die Stadt Marburg hat die Rahmenbedingungen in der Kinderbetreuung für Familien verbessert. Ab sofort werden Kinder in Kitas, Krippen und in der Tagespflege auch dann wie gewohnt weiter betreut, wenn ein Elternteil wegen einer Schwangerschaft in Beschäftigungsverbot, Mutterschutz oder Elternzeit zu Hause bleibt. Bisher war es üblich, dass sich der Anspruch auf Betreuungszeit für das erste Kind beziehungsweise die ersten Kinder verringert, wenn ein Elternteil zu Hause bleibt.

Gilt für alle Träger

Die neue Regelung betrifft alle Kitas und Krippen - unabhängig von der Trägerschaft - sowie die Tagespflege. In der Vergangenheit gab es aufgrund eines noch nicht ausreichenden Platzangebots für Eltern, die einen Ganztagesplatz gebucht hatten, die Regelung, dass sie ihr Kind nur noch bis 12 Uhr in Kita oder Krippe bringen konnten. Eltern mit Kindern bis 3 Jahren konnten nur noch den gesetzlichen Mindestanspruch von 30 Stunden nutzen. Das basierte auf der Annahme, dass das Elternteil sich mehr zu Hause aufhält und so auch um das erste Kind oder die ersten Kinder kümmern kann.

Der Realität angepasst

»Die neue Regelung greift die Bedarfe und die familiäre Realität der Familien auf. Gerade am Ende der Schwangerschaft und dann, wenn ein Säugling neu in die Familie kommt, brauchen Familien eher mehr Unterstützung und Entlastung und eine verlässliche Betreuung der älteren Geschwisterkinder«, sagt Bürgermeisterin Nadine Bernshausen.

Durch die neue Regelung entsteht in Kitas und Krippen kein zusätzlicher Personalbedarf, da die Kinder ohnehin mit einem Platz versorgt sind und daher auch wie gewohnt nachmittags weiter betreut werden können. In der Tagespflege rechnet die Stadt durch die Neuregelung mit Mehrkosten von geschätzt 45.000 Euro pro Jahr. Das bedeutet auch eine Stärkung der Tagespflege, da durch die neue Regelung das Einkommen von Ganztagesplätzen für Tagespflegepersonen gewährleistet bleibt.

Bürgermeisterin Nadine Bernshausen ist hier ganz klar: »Eine Rückstufung im Falle von Mutterschutz oder Elternzeit ist absolut nicht mehr zeitgemäß und entspricht weder dem Familienförderungsgedanken noch dem Anspruch auf Geschlechtergerechtigkeit der Stadt Marburg. Es bringt den Familien, die sich auf die Geburt und das Neugeborene vorbereiten, auch unnötigen zusätzlichen Stress.«

Möglich ist die Neuregelung, da die Stadt Marburg in den vergangenen Jahren die Plätze ausgebaut und Personal aufgestockt hat.

0
Kommentare | Kommentieren