27. Februar 2022, 13:00 Uhr

Marburg

Thomas Nauss übernimmt von Katharina Krause

Die Philipps-Universität hat einen neuen Präsidenten. Die langjährige Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause wurde offiziell verabschiedet.
27. Februar 2022, 13:00 Uhr
Wissenschaftsministerin Angela Dorn mit dem neuen Universitätspräsidenten Prof. Dr. Thomas Nauss, der scheidenden Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause und der neuen hauptberuflichen Vizepräsidentin für Universitätskultur und Qualitätsentwicklung, Prof. Dr. Evelyn Korn (v.l.). Foto: Philipps-Universität

Der neue Präsident Prof. Dr. Thomas Nauss wurde im Kunstmuseum im Amt begrüßt. In seiner Antrittsrede widmete sich Thomas Nauss der Vielfalt des Wissens an der Universität Marburg als Voraussetzung für eine kritische und freie Bildung. Es gehe darum, zu inspirieren und »Studierende mit impulsgebender Lehre zu ihren neuen Horizonten zu schicken«.

Vorbereitet sein auf die Fragen der Zukunft

Bei der Universität als einzigartigem Ort des Austauschs zwischen den Generationen sei »Preparedness« (vorbereitet sein) das Motto, nicht »Response« (reagieren). Vorbereitet sein auf Unbekanntes und schnelle Anwendung von wirklich neuem Wissen seien die zwei Dimensionen universitärer Forschung in einer sich schnell wandelnden Welt.

»In interdisziplinären Zentren werden Geist, Gehirn und Verhalten erkundet, wird nach den Funktionen des Lebens gesucht, werden schon heute die Krankheiten von morgen und die Materialien von übermorgen erforscht, wird die gesellschaftliche Vergangenheit durchdrungen, um die Zukunft zu gestalten und Halt zu geben durch ein Verständnis davon, was den Menschen und seine Kultur ausmacht«, sagte Nauss. »Mit Bildung, Forschung und Anwendung wollen wir unsere Welt und unser Leben verbessern - das ist unsere gesellschaftliche Verantwortung. Was es braucht, ist Neugierde, Freiheit im Kopf und Zuversicht. Und es braucht Mut: Mut zum wissenschaftlichen Handeln in der Unsicherheit des Wandels. Lassen Sie uns mutig sein.«

Rückblick auf zwölf Jahre

Katharina Krause ging in ihrer Abschiedsrede auf die Auswirkungen von Politik auf die Freiheit der Wissenschaft ein, auf die Entwicklung von Forschung und Lehre und auch auf die Modernisierung der Universität.

»In den vergangenen zwölf Jahren hat die Universität viele Neuerungen in all ihren Aufgabenbereichen initiiert, in Forschung, Studium und Lehre und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu gehörte auch die stärkere Rückkehr ins Zentrum der Stadt. Denn gute Forschung und Lehre brauchen gute Infrastruktur. Dass in den vergangenen zwölf Jahren viele Vorhaben verwirklicht werden konnten, obwohl der finanzielle Rahmen für Entscheidungen kleiner und die Aufgabenfülle größer geworden sind, dafür möchte ich allen danken, die daran mitgewirkt haben«, sagte Katharina Krause.

Nach dem Überreichen der Amtskette gab Katharina Krause ihrem Nachfolger Thomas Nauss als großen Wunsch mit auf den Weg, die Universität bald wieder als Präsenzuniversität führen zu können.

Ministerin würdigt scheidende Präsidentin

»Frau Präsidentin Krause hat die Philipps-Universität zukunftsfest weiterentwickelt: Keine andere Uni in Hessen konnte mehr Investitionsmittel für Forschungsbauten einwerben. In knapp 15 Jahren erhielt sie 83,4 Millionen Euro und damit 30 Prozent der Bundesmittel für Forschungsbauten in Hessen. Ich habe Frau Krause zudem als eine Persönlichkeit mit klarer Haltung erlebt. Sie war eine harte Verhandlerin mit scharfen Argumenten und blieb dabei stets freundlich, fair und mit hohem Respekt gegenüber ihrem Gegenüber. Ich danke ihr von Herzen für ihre Arbeit, wünsche ihr alles Gute für die Zukunft und Prof. Dr. Nauss eine glückliche Hand bei der Leitung der ältesten hessischen Hochschule«, sagte Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

Die Kunsthistorikerin Katharina Krause war in zwei Amtszeiten von 2010 bis 2022 Präsidentin der Philipps-Universität. Der Umweltinformatiker Thomas Nauss hat sein Amt am 18. Februar zu seiner ersten sechsjährigen Amtszeit angetreten.

Ebenso ernannt wurde die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Evelyn Korn zur hauptamtlichen Vizepräsidentin für Universitätskultur und Qualitätsentwicklung. Ihre Amtszeit beträgt ebenfalls sechs Jahre.

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