06. März 2023, 13:00 Uhr

Biedenkopf

Sporthalle nach Thomas Schäfer benannt

In Erinnerung an den 2020 verstorbenen hessischen Finanzminister hat der Landkreis die Turnhalle der Grundschule Biedenkopf in Dr.-Thomas-Schäfer-Sporthalle umbenannt.
06. März 2023, 13:00 Uhr
Thomas Schäfers Kinder Greta und Gustav enthüllen im Beisein des Jugendfreundes ihres Vaters Uwe Plack (l.), des Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow (3.v.r.), des Bürgermeisters Jochen Achenbach (2.v.r.) und des Kreistagsvorsitzenden Detlef Ruffert (r.) das neue Namensschild an der Halle in Biedenkopf. Foto: Sascha Valentin/Landkreis

Damit ist der Kreis einer Anregung der Stadtverordnetenversammlung nachgekommen, die auf diese Weise das Andenken an Dr. Thomas Schäfer bewahren will. Er hatte in den 1980er-Jahren erfolgreich Handball in dieser Halle gespielt. »Wäre er nicht Politiker geworden, hätte er auf jeden Fall das Zeug gehabt, in höheren Klassen Handball zu spielen«, würdigte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow die spielerischen Leistungen Schäfers. Eine Feierstunde fand während eines Jugendhandballturniers statt.

Tugenden für Torwart und Minister ähnlich

»Auch wenn der Gedanke kurios anmuten mag - aber ein Handballtorwart und ein Finanzminister haben durchaus Gemeinsamkeiten«, betonte der Erste Kreisbeigeordnete. Beide müssten reaktionsschnell und flexibel sein, Ruhe ausstrahlen, wie ein Fels in der Brandung stehen und als Teamplayer fungieren. »All diese Werte vereinte Thomas Schäfer in seiner Person und es ist wichtig, mit dieser Halle einen Ort der Erinnerung an ihn zu schaffen«, sagte Zachow.

Den Blick zurück warf auch Uwe Plack vom Vorstand der Handballspielgemeinschaft Hinterland. Er hatte zehn Jahre lang mit Schäfer gespielt und erinnerte an manch »legendäre« Momente sowohl auf dem Feld, als auch bei den Feiern nach den Spielen. »Auch als Thomas schon fest in der Politik verankert war, ist er uns immer treu geblieben und gehörte immer zu der Handballfamilie«, bestätigte Plack, der in der Stadtverordnetenversammlung auch die Anregung für die Umbenennung der Halle gegeben hatte.

In der Heimat verwurzelt

Diesem Vorschlag seien fraktionsübergreifend alle Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung gefolgt, stellte Biedenkopfs Bürgermeister Jochen Achenbach fest. »Er wurde und wird noch immer geachtet und wertgeschätzt, weil er stets zu seinen Wurzeln gestanden hat und immer Zeit für seine Freunde und seine Heimat hatte. Wir haben mit ihm unbeschreiblich viel verloren: einen Politiker, einen Sportler und einen Freund«, bekannte Achenbach.

Für einen rührenden Moment sorgte auch Schäfers Tante Sigrid Römelt, die mit einer Anekdote aus seiner Kindheit an ihren Neffen erinnerte. Als sie mit ihm spazieren gegangen war und die beiden sich dabei verirrt hatten, wurde er zu Hause mit fürsorglicher Liebe empfangen, sie hingegen mit Vorwürfen und Schweigen. Erst seine Frage, wann sie wieder spazieren gehen würden, habe die Anspannung gelockert, erinnerte sich Römelt. »Thomas besaß schon als Kind diese Fähigkeit, angespannte Situationen durch eine Anekdote oder einen Witz zu entkrampfen.«

Schäfers Kinder enthüllen neuen Schriftzug

Die Ehre, das Schild mit dem neuen Namen zu enthüllen, gebührte schließlich Schäfers Kindern Greta und Gustav. Ein weiterer, größerer Schriftzug sowie eine Tafel mit Bildern und biografischen Infos sollen noch angebracht werden.

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